Insgesamt wurden an dem Abend neun Personen verletzt, davon sechs Polizisten. Beide Trainer verurteilten die Vorfälle.
Insgesamt wurden an dem Abend neun Personen verletzt, davon sechs Polizisten. Beide Trainer verurteilten die Vorfälle.
Den Ausgang nahmen die Geschehnisse, als Austria-Anhänger Böller in Richtung der benachbarten Rapid-Osttribüne warfen. Danach eskalierte die Situation relativ schnell, Fans beider Vereine waren auf den Rasen gestürmt. Die Ordner hatten die Lage nicht unter Kontrolle. Später wurde ein Fan mit blutüberströmten Gesicht auf einer Trage abtransportiert. Erste Meldungen, dass es sich dabei um einen Polizist gehandelt habe, verneinten ein Vertreter der Bundesliga sowie Rapid.
Die Wiener Polizei teilte mit, dass nun Videos gesichert und gesichtet werden, um Täter auszuforschen. Bisher seien neben zahlreichen verwaltungsrechtlichen Anzeigen - zum größten Teil aufgrund von Verstößen gegen das Pyrotechnikgesetz - auch vier strafrechtliche Anzeigen gelegt worden. Abseits der Ausschreitungen auf dem Rasen kam es laut Polizei bereits während des Fußballspiels zu einer Auseinandersetzung unter Austria-Anhängern. Im Zuge des Abstroms der Zuschauer aus dem Stadion dürfte es zu einer weiteren gewaltsamen Auseinandersetzung unter Fans - dieses Mal von Rapid - gekommen sein.
Rapid-Coach Robert Klauß erklärte: "Das trübt die Freude. Das, was danach passiert ist, will niemand sehen. Das beschäftigt mich auch." Derartige Szenen gehörten "nicht ins Stadion", meinte Klauß. "Das sind Bilder, die wir nicht sehen wollen, sie schaden uns in der Außenwahrnehmung." Allerdings könne man auch nicht wegschauen. Da Rapid nach den Vorfällen beim Derby im vergangenen Februar "unter Bewährung" stehe, sei die Gefahr eines Punkteabzugs wohl gegeben, befürchte der Deutsche: "Das ist mir sofort in den Sinn gekommen."
Auch Austrias Trainer Stephan Helm meinte: "Man darf das nicht zur Seite wischen." Es sei erschütternd, "dass es in einem Land wie Österreich zu solchen Ausschreitungen kommt. Man muss ja schon Angst bekommen, wenn man zu so einem Event geht." Vor allem "mit der Familie".
Rapid-Geschäftsführer Steffen Hofmann meinte im TV-Sender "Sky", die Vorfälle müssten analysiert und aufgearbeitet werden. Allerdings hätten Austria-Fans zuerst "Böller in den Familiensektor" geschossen, betonte er. Der sportliche Erfolg rücke nun in den Hintergrund, so Hofmann.
Rapid-Stürmer Guido Burgstaller hielt fest: "Die Eskalation zum Schluss habe ich mitbekommen, da war ich gerade beim Interview. Wie das vonstatten gegangen ist, dazu kann ich leider nichts sagen. Ich hoffe einfach, dass es denjenigen, die verletzt sind, gut geht." Die Verursacher müssten zur Rechenschaft gezogen werden, forderte der frühere Kapitän der Hütteldorfer: "Das trübt schon die Stimmung. Man kann echt nur hoffen, dass das nie wieder vorkommt." Derartige Gewaltszenen mit Verletzte seien "einfach too much". Nachsatz: "Das geht gar nicht."
(APA/Red)