Die heftigen Regenfälle am letzten Wochenende haben das Kanalnetz in Wien an seine Grenzen gebracht. Rund 22 Milliarden Liter Regenwasser mussten aus der Stadt abgeleitet werden. Dank einer effektiven Kanalnetzsteuerung konnte ein Überlaufen jedoch verhindert werden.
Die starken Regenfälle der vergangenen Tage haben das Kanalnetz in Wien bis an seine Kapazitätsgrenzen gebracht. Wie Josef Gottschall von Wien Kanal berichtet, war es eine äußerst knappe Situation. Insgesamt mussten rund 22 Milliarden Liter Regenwasser aus der Stadt abgeleitet werden. Besonders kritisch war es unter anderem unter dem Karlsplatz, wo sich ein wichtiger Knotenpunkt im Abwassersystem befindet. Dort stand das Wasser zeitweise bis zur Decke.
Wie "Wien heute" am Donnerstag berichtete, gelang es jedoch dank einer effektiven Kanalnetzsteuerung, die Situation unter Kontrolle zu halten. Dabei wurden verschiedene Speicher komplett ausgenutzt, um Platz für das nachströmende Regenwasser zu schaffen. Sobald der Regen etwas nachließ, wurden die Speicher abgelassen und so wieder Kapazitäten frei gemacht. Laut Gottschall war es ein Wettlauf gegen die Zeit, denn das Wasser stand in den Kanälen bis knapp unter die Straßen.
Mittlerweile hat sich die Lage jedoch entspannt und die Situation ist nicht mehr so kritisch wie zuvor. Dennoch sind die Auswirkungen des Hochwassers deutlich sichtbar, besonders entlang des Wienflusses. Dort erreichte der Pegel teilweise bis zu vier Meter Höhe. Auch jetzt steht das Wasser noch knietief und es müssen Aufräumarbeiten durchgeführt werden. Wie der ORF berichtet, werden diese noch rund zwei bis drei Wochen in Anspruch nehmen.
Besonders auffällig sind die Schäden an den Geländern entlang des Wienflusses. Durch die starken Strömungen haben sich dort Verklausungen gebildet, die nun entfernt werden müssen. Wie Thomas Kozuh-Schneeberger von den Wiener Gewässern erklärt, sind die Geländer teilweise sogar komplett verschwunden. Um die Aufräumarbeiten nicht zu behindern, bleiben die Fuß- und Radwege entlang des Wienflusses vorerst gesperrt. Auch der beliebte Wientalweg darf noch nicht genutzt werden, da dort noch Lkws, Bagger und Schlosser im Einsatz sind.