Das vergangene Hochwasser hatte so gravierende Auswirkungen auf den öffentlichen Verkehr wie nie zuvor. Dank der guten Vorbereitungen konnten die Schäden an der Öffi-Infrastruktur aber so gering wie möglich gehalten werden. Hier die Bilanz der Wiener Linien.
Schon vorab wurde zusätzliches Personal in Einsatz gestellt oder in Rufbereitschaft versetzt. Damit konnte sofort nach Aktivierung des Alarmplans ausgerückt werden. Bereits in der Nacht von Samstag auf Sonntag waren rund 300 Mitarbeiter*innen des #TeamÖffiLiebe im Einsatz.
Hochwassereinsatz in Wien: Dammbalken an 30 Stellen
Durch den Hochwasseralarmplan ist klar geregelt, ab welchen Pegelständen der Flüsse Schutzmaßnahmen zu ergreifen sind und der Betrieb unterbrochen werden muss. Um unsere kritische Infrastruktur zu schützen, wurden ab Samstag an 30 Stellen Dammbalken an U-Bahn-Tunneln und in den Stationen errichtet, an 15 weiteren neuralgischen Stellen wurden Schotttore und Notausgänge geschlossen. Dabei wurden ungefähr 250 Steher und Paneele mit einem Gesamtgewicht von 12,8 Tonnen aufgebaut und nach dem Hochwasser wieder abgebaut. Diese Stellen wurden zusätzlich noch mit knapp 400 Sandsäcken gesichert.
(c) Julia Allerding
©Julia Allerding
Wassereintritte
Mit den Absperrungen allein war es nicht getan: Zeitgleich wurden die Oberleitung und Stromschienen demontiert oder stromlos gemacht und nach Abbau der Sperren wieder montiert. 17 Stellen mussten wegen des eindringenden Wassers rund um die Uhr kontrolliert werden. An 12 Stellen mussten insgesamt 960.000 Liter Wasser abgepumpt werden.
In Summe waren in den vergangenen Tagen mehr als 700 Mitarbeiter*innen im Hochwasser-Einsatz, 325 von der Infrastrukturabteilung, dazu noch knapp 360 Mitarbeiter*innen aus Betrieb und Technik. Entlang der U4 wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet, bei dem ab Sonntag sechs und ab Montag elf Gelenkbusse und mehr als 40 Mitarbeiter*innen im Einsatz waren.
Bis zur Freigabe der gesperrten U-Bahn-Strecken wurden alle Abschnitte, in Summe mehr als 40 Kilometer lang, zu Fuß abgegangen und auf Schäden untersucht. 5 Kilometer Gleisbereich mussten gereinigt und von Schlamm befreit werden. Zugleich wurden 550 signaltechnische Einrichtungen überprüft, um eine reibungslose Aufnahme des Fahrbetriebs sicherzustellen.
Auch an der Oberfläche gab es viel zu tun: 50 Kilometer Straßenbahngleise wurden mit Kehrmaschinen gereinigt, der Störungsdienst wurde zu 50 Einsätzen gerufen. So mussten etwa umgestürzte Bäume beseitigt werden, an den Linien 40 und 41 wurde ein Großgebrechen innerhalb von nur 36 Stunden behoben.
Durch die hervorragende Zusammenarbeit aller Abteilungen der Wiener Linien konnte bereits einen Tag, nachdem mit den Abbauarbeiten begonnen worden war, der vollständige Fahrbetrieb wieder aufgenommen werden.
(c) Wiener Linien
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U2-Baustelle Pilgramgasse in Wien überflutet
Alle Baustellen wurden ebenfalls bereits vorab auf die Regenfälle und ein etwaiges Hochwasser vorbereitet und die Bauflächen und Lagerplätze im Vorfeld entsprechend gesichert. Die Aufräumarbeiten der entstandenen Verunreinigungen an der Oberfläche befinden sich bereits im Endspurt. Auch bei der U2-Baustelle Pilgramgasse laufen die Aufräumarbeiten auf Hochtouren. Das Wasser ist durch den hochwasserführenden Wienfluss Sonntagabend bis zu 10 Meter hoch in der Baustelle gestanden. Derzeit werden noch Reste davon abgepumpt, in weiterer Folge muss der Schlamm entfernt und abtransportiert werden. Sobald die Aufräumarbeiten abgeschlossen sind, erfolgen die Überprüfungen der Tunnel- und Stationsbauwerke der U2-Verlängerung. Anschließend können die weitere Vorgehensweise und der weitere Zeitplan für die U-Bahn-Baustelle festgelegt werden.
Gute Neuigkeiten gibt es von der Baustelle auf der Universitätsstraße: Der 43er und 44er können planmäßig am Samstag, den 21. September, die Route bis zum Schottentor aufnehmen.
Wir bedanken uns bei allen Wiener*innen und Wienern für das große Verständnis und das Vertrauen in den herausfordernden Tagen.