
Wegen des Revivals alter Getreidesorten und dem Besinnen auf das Handwerk interessieren sich immer mehr Konsumenten für das Herstellen von Sauerteig. Abgesehen vom typischen Geschmack gibt es noch andere Gründe, warum Sauerteig im Trend liegt: Durch dessen Zugabe werden Roggenbrote leichter verdaulich – der im Getreidekorn enthaltene Stoff Phytin ist für den Menschen unbekömmlich, bei der Herstellung von Sauerteig wird dieser Stoff natürlich abgebaut. Die Säure im Sauerteig verhindert das Entstehen von Brotkrankheiten, die durch hitzeresistente Bakterien verursacht werden, auch die Schimmel-Entstehung wird reduziert. Bei richtiger Lagerung bleibt das Brot durch die Säurebakterien einige Wochen länger frisch.
Der Wiener Bäckermeister Stefan Szihn und seine Frau Alexandra geben jetzt in einem Bäckerblog ihr Wissen rund um Brot weiter. Gemeinsam mit Gastautoren greifen sie aktuelle Themen wie zum Beispiel die zunehmende Ablehnung von Weizenmehl-Produkten oder eben die Bekömmlichkeit von Sauerteig auf. Angesichts des Drucks durch die Etablierung von Backboxen in Supermärkten möchte der Bäckermeister den Konsumenten das Handwerk und die Erkennungsmerkmale von Qualität näher bringen.
Seit 1998 leitet das Ehepaar die Bäckerstube im Süden von Wien in zweiter Generation – der Betrieb verzichtet auf künstliche Stoffe oder Geschmacksverstärker. Szihn: "Wir setzen ganz bewusst auf handwerkliche Methoden und natürliche Zutaten und bemerken, dass im kurzen Verkaufsgespräch die Zeit für Erklärungen zur Herstellung fehlt. Dieses Wissen und viele Informationen möchte ich nun den Konsumenten im Bäckerblog weitergeben."

Am Anfang steht immer ein Sauerteig. Er sorgt für Geschmack und Aroma im Brot, macht es besser bekömmlich und hält es länger frisch. Weil vielen Hobby-Bäckern das Ansetzen eines eigenen Sauerteigs zu aufwändig ist, verkauft Joseph Brot ab heute frischen Sauerteig aus Bio-Roggen und Wasser (250 g / 2,50 Euro).
Foto: Joseph Brot Vom ersten Handgriff bis zum fertig gebackenen Brot vergehen rund 24 Stunden. Der Vorteig aus gleichen Teilen Wasser und Weizenmehl sowie 1% Hefe sorgt für einen aktiveren Teig und verleiht deinem Brot eine besonders schöne Kruste. Die Methode namens Poolish stammt ursprünglich aus Polen und hat sich über Österreich bis nach Frankreich verbreitet, wo sie Baguettes knusprig macht.
Via Social Media kann sich die #meinjoseph Community rund ums Brotbacken austauschen und unter dem Hashtag #meinjoseph Gleichgesinnte auf Facebook, Twitter und Instagram finden.
Foto: Joseph Brot
Diese Utensilien brauchen Brotbäcker zu Hause: Küchenwaage, Kochlöffel, schmalen hohen Behälter, kleine Schüssel, große Schüssel, Frischhaltefolie zum Abdecken, Haushaltsthermometer, feuerfester Topf mit Deckel (Ø ca. 20 cm,
z. B. aus Gusseisen, keine Plastik-Griffe)
