Nach den schweren Unwettern in weiten Teilen Österreichs beenden der Fonds Soziales Wien (FSW) und die Caritas am Donnerstag ihren erweiterten Betrieb in den Wiener Obdachloseneinrichtungen.
Zahlreiche Menschen hatten dort während des Starkregens Schutz gesucht, hieß es von beiden Stellen auf APA-Anfrage. Inzwischen habe sich die Lage wieder etwas entspannt. "Es war eine dramatische Situation", sagte Klaus Schwertner, Direktor der Caritas der Erzdiözese Wien.
"Sie war fast so wie wir sie in der Winterhilfe erleben", erklärte Schwertner. In den vergangenen Tagen hätte allein die Einrichtungen der Caritas in Wien 378 zusätzliche Nächtigungen registriert. Auch der FSW hatte aufgrund des Starkregens zuvor seine Kapazitäten in der Nachtunterkunft in der Sautergasse in Ottakring aufgestockt und die Einrichtung ab Montag auch tagsüber geöffnet. Von Sonntag bis Dienstag suchten allein dort 260 Personen Zuflucht.
Auch in den weiteren Einrichtungen des FSW wie dem Tageszentrum Obdach Josi sei die Auslastung hoch gewesen, teilte eine Sprecherin mit. Der "Aufenthalt in einem trockenen, warmen und geschützten Raum" sei während der Unwetter sehr gefragt gewesen, hieß es vom FSW. Auch warme Mahlzeiten seien verstärkt bereitgestellt worden. Mit der Aufstockung von Kapazitäten in Wien reagierten ebenfalls die Johanniter sowie das Rote Kreuz.
In Niederösterreich waren Einrichtungen der Emmausgemeinschaft St. Pölten teils selbst vom Hochwasser betroffen. "In der Notschlafstelle für Männer musste abgewiesen werden, da diese Einrichtung total ausgelastet ist und die Reservebetten sich im völlig überschwemmten Keller befinden", teilte eine Sprecherin mit. Wegen der akuten Notsituation seien die Unterkünfte teils an ihre Grenzen gekommen. "Grundsätzlich waren unsere Einrichtungen in der Grundversorgung im Vorhinein schon nahezu ausgelastet", hieß es. "Es wurden teilweise aber dennoch ehemalige Klienten aufgenommen, die zwar wieder eigenständig wohnen, aber vom Hochwasser betroffen und psychisch nicht in der Lage waren und wegen teils völliger Überforderung eine Notfallevakuierung mitzutragen", teilte die Sprecherin mit.