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Sondersitzung von Wiener Gemeinderat zu Unwetter in Wien

18-09-2024, 13:57

Nach den Unwettern wird in Wien auch eine politische Diskussion folgen: Am Freitag wird der Gemeinderat auf Antrag der Grünen in einer Sondersitzung über die jüngsten Ereignisse sprechen.

Im Vorfeld der Sondersitzung des Wiener Gemeinderats verlangte der Vorsitzende der Grünen, Peter Kraus, am Mittwoch eine Überprüfung des Hochwasserschutzes, insbesondere entlang des Wienflusses. Auch umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen und der Verzicht auf die Lobau-Autobahn wurden angemahnt.

Grüne wollen Erweiterung der Rückhaltebecken am Wienfluss prüfen

Als Titel der Sondersitzung haben die Grünen "Hitzetage, Tropennächte, Überflutungen: Wien braucht Grün und Natur statt Beton und Autobahnen." gewählt. Eingebracht wurde der Antrag sogar schon vor den jüngsten Extremereignissen, erläuterte Kraus. Geplant sei gewesen, den Hitzesommer zu thematisieren. "Wir dachten nicht, dass die Auswirkungen schon jetzt so intensiv zu spüren sein werden." Verantwortlich sei dafür die Klimakrise. Diese führe etwa zu Rekordtemperaturen des Mittelmeeres, wodurch viel mehr Wasser verdunste, erläuterte Kraus. Das führe zu Rekordniederschlagsmengen in den Alpenregionen.

Wien könne "heilfroh" sein, Einrichtungen wie die Donauinsel zu haben, die schlimmere Auswirkungen verhindert hätten. Nach Abschluss der Aufräumarbeiten werde es aber notwendig sein, bei den Wiener Bächen und Flüssen einen Check der Infrastruktur vorzunehmen, befand er. Hier rückt laut den Grünen vor allem der Wienfluss in den Fokus, wo die Lage durchaus prekär war. Geprüft werden solle etwa, ob die Mauer entlang des Flusses hoch genug sei. Auch sei zu überlegen, ob die Rückhaltebecken in Wien und im Umland nicht erweitert werden sollten, meinte Kraus. Entsprechende Schritte sollten gemeinsam mit Niederösterreich erarbeitet werden. Dazu würden auch - ergänzend zu technischen Maßnahmen - Renaturierungen bei den Zuflüssen gehören.

Forderung nach mehr Renaturierung und Aus für Lobau-Autobahn

Zugleich forderte Kraus, die Bodenversiegelung in Wien und Österreich einzudämmen. Diese hätte etwa dazu geführt, dass große Regenmengen in der Stadt über die Kanäle in den Wienfluss gelangt seien. Entsiegelte Flächen könnten nach dem Schwammstadt-Prinzip hingegen dafür sorgen, dass das Wasser versickern könne. Der Grünen-Chef sprach sich zudem einmal mehr für den Verzicht auf die Lobau-Autobahn aus. Diese würde eine Fläche versiegeln, die dem 15. Bezirk entspreche, gab er zu bedenken. Derartige Projekte seien aus vielen Gründen nicht mehr zeitgemäß, versicherte er. Die Grünen hätten hingegen im Bund Maßnahmen in die Wege geleitet, die eine Trendwende eingeläutet hätten, lobte Kraus. Die Treibhausgas-Emissionen seien inzwischen das zweite Jahr in Folge gesunken. Es sei fraglich, ob Maßnahmen wie das Klimaticket oder die CO2-Bepreisung erhalten blieben, sollten die Grünen nicht Teil der nächsten Regierung sein, warnte er.

(APA/Red)

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