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"Stella": Das legendäre Theater im Wiener Café Prückel ist zurück

12-09-2024, 05:00

Am 26. September eröffnet das Kellertheater "Stella" im Café Prückel in Wien seine Türen. Das Programm reicht von Eigenproduktionen, über Musicals, bis hin zu Konzerten und Talkshows.

Im neuen Anstrich und unter neuem Namen öffnet das Kellertheater des Wiener Traditionskaffeehauses Prückel am Stubenring am 26. September mit einer Eröffnungsgala erneut seine Pforten. Im Theater "Stella" unter der künstlerischen Leitung von Christoph Schobesberger und Josephine Striebeck möchte man Tradition bewahren, aber auch Brücken in die Gegenwart und Zukunft schlagen, heißt es am Dienstag bei einer Pressekonferenz.

Unter dem Café Prückel in Wien spielt man wieder Theater

Nach der Neuübernahme des Café Prückel Anfang des Jahres durch die Betreibergesellschaft PKL TraditionsCafé GmbH, bekommt nun auch das im Souterrain befindliche Theater eine neue Leitung. Nach einer kleinen Umbauphase, die unter anderem eine Neubestuhlung der ersten Reihen und die Verschiebung des Licht- und Tontechnikpults hinter das Publikum beinhaltete, möchte man nun in die kommende Spielsaison starten. Thomas Hahn, einer der beiden neuen Geschäftsführer des Cafés, betont dazu: "Im Prückel will man Tradition aufrecht erhalten, aber sich dem Fortschritt auch nicht verschließen und es dabei auf den neuesten Stand bringen." So auch im Theater.

Gestartet wird die Saison mit einem Talk-Show-Format "Auf ein Kaffeetscherl mit...", geleitet von John Herzog, Vizepräsident des Österreichischen Journalistenclubs. Erster Gast ist dabei Manfred Bockelmann, der am 27. September über seinen Bruder Udo Jürgens sprechen wird, der diesen September seinen 90. Geburtstag gefeiert hätte. Gleichzeitig werden im Stella-Foyer auch Bilder aus Bockelmanns Porträt-Reihe "Zeichnen gegen das Vergessen" ausgestellt. Die großformatigen Kohlezeichnungen zeigen die Gesichter von Kindern und Jugendlichen, die durch die Nationalsozialisten verfolgt und ermordet worden sind.

Theater "Stella" mit Bezug zur jüdischen Kultur

Angesichts auch der örtlichen Nähe zum kontrovers diskutierten Karl-Lueger-Denkmal scheint das Stella Theater eine klare politische Position zu beziehen - angefangen bei der Namensgebung des Kellertheaters, wurde doch die Schauspielerin und Theatergründerin Stella Kadmon (1902-1989), auf die man Bezug nimmt, selbst von den Nazis verfolgt und vertrieben. "Es ist uns ganz wichtig, jüdische Kultur in Erinnerung zu rufen, wie auch Geschichten wie die von Stella Kadmon", sagte Intendantin Striebeck. "Gerade wenn man die derzeitige politische Lage betrachtet, auch mit den bevorstehenden Nationalratswahlen, ist es wichtig, den Leuten die Augen zu öffnen und Bewusstsein für die Vergangenheit zu schaffen."

Der Bezug zur jüdischen Kultur ziehe sich dabei wie ein roter Faden durch diese Spielsaison, meint auch Schobesberger. So widmet man sich in der ersten Eigenproduktion des Theaters "So oder So. Was ist schon jüdisch?" von Jean-Claude Grumberg ab 7. November auf komödiantische Weise Fragen nach jüdischer Identität.

Direktion für Ideen und Anregungen offen

Man möchte aber auch der jungen Generation gern eine Bühne bieten, die Direktion ist daher für jegliche Ideen und Anfragen offen. Mehr Öffnung könnte eventuell auch der für das kommende Jahr beabsichtigte Umbau des großen Kaffeehaus-Saales bringen - nämlich einen direkten Publikumszugang vom Kaffeehaus ins Theater.

Weitere Informationen sind auf der Website zu finden:

(APA/Red)

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