Ursprünglich war der Plan, einen Supermarkt-Standort in Wien-Ottakring zu finden. Nach unzähligen Besichtigungen war jedoch klar: MILA muss nach Wien-Meidling übersiedeln. In den neuen Räumlichkeiten in der Vivenotgasse 25 wird aktuell noch der ursprünglich im 16. Bezirk beheimatete Mitmach-Minimarkt betrieben, bis man im angrenzenden Baustellen-Bereich (der bislang noch als Abstellraum dient) 2025 den Mitmach-Supermarkt eröffnen kann. David Jelinek, Geschäftsführer des Projekts MILA, hofft auf eine Eröffnung im ersten Quartal des neuen Jahres.

Das Konzept von MILA, dem Wiener Mitmach-Markt

Aber nochmal von vorne: Das Konzept von MILA beruht darauf, dass alle, die in dem Supermarkt zu fairen Preisen einkaufen und das Sortiment mitbestimmen möchten, aktive Mitglieder sind. Anfangs kauft man dafür Genossenschaftsanteile am Supermarkt. In der Regel sind das 180 Euro, der Sozialanteil sind 20 Euro. Bei Austritt wird die eingezahlte Summe rückerstattet. Wie viele Anteile man hat, ist für die Rechte und Pflichten der Mitglieder irrelevant. Jeder und jede hat eine gleichzählende Stimme, betont Jelinek im Gespräch mit VIENNA.at

Wichtig zu wissen ist auch, dass Mitglieder alle vier Wochen für drei Stunden unentgeltlich bei MILA arbeiten müssen. Man kann dabei mit Tätigkeiten rechnen, die in einem Supermarkt eben so anfallen: Kassieren, Regale einräumen, Preisschilder anbringen, etc. Ein Grundstock von fünf bis sechs fix Angestellten soll für einen soliden, reibungslosen Betrieb sorgen. David Jelinek betont das Community-Feeling bei MILA: "Hier haben sich schon viele Freundschaften gefunden", zeigt er sich erfreut. Aktuell zählt MILA rund 650 Mitglieder. Bis zur Supermarkt-Eröffnung im Frühjahr 2025 hofft man auf 850 Mitglieder anwachsen zu können.

Wien-Meidling bekommt Mitmach-Supermarkt mit Vollsortiment

Im Mitmach-Supermarkt darf man mit einem 5.000 - 6.000 Artikel umfassenden Vollsortiment auf zwei Stockwerken rechnen. Die Preise sollen fair gestaltet sein, wobei vor allem Obst und Gemüse deutlich günstiger als im regulären Supermarkt angeboten werden können. Um der Umwelt einen Gefallen zu tun, werden die Güter teilweise unverpackt zu Verkauf stehen. Um wiederum jedem Geldbörsel gerecht zu werden, will man im MILA Supermarkt eine günstige und eine Spitzenvariante des gleichen Produkts anbieten. Das war aufgrund der begrenzten Räumlichkeiten im Minimarkt bislang kaum möglich.

Wer Interesse hat, kann sich noch genauer informieren. Unser Fazit: Ein absolut spannendes Projekt, das wohl vor allem für im Grätzel Lebende attraktiv sein dürfte. Wobei laut Jelinek auch über ein Lieferservice nachgedacht wird - das könnte einen entscheidenden Vorteil bringen in einem Land, das eine der höchsten Supermarktdichten Europas vorweist.

(Red./)