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Nachfrage nach billigen Wohnungen und Villen in Wien

10-09-2024, 16:00

Im ersten Halbjahr 2024 hat der Wiener Wohnungsmarkt beim Transaktionsvolumen einen Rückgang um 7,5 Prozent auf 1,19 Mrd. Euro verzeichnet, geht aus dem am Dienstag veröffentlichten Wohnmarkt-Bericht von Otto-Immobilien hervor.

Die Anzahl der Immobilien-Verkäufe blieb jedoch mit 3.305 Transaktionen nahezu unverändert. Dies deute darauf hin, dass vor allem günstigere Objekte gehandelt wurden, merkte Martin Denner, Leiter der Research-Abteilung von Otto-Immobilien, an.

Rund 811 Mio. Euro entfielen auf Bestandswohnungen in Wien

Rund 811 Mio. Euro entfielen auf Bestandswohnungen - um 4,9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Wobei fast die Hälfte aller verkauften Bestandswohnungen weniger als 250.000 Euro kosteten. Bei den Bauträgern, die preislich weniger flexibel sind, gab es sogar einen Rückgang um 12,6 Prozent auf 383 Mio. Euro.

Im Segment der höherwertigen Häuser und Villen stieg das Transaktionsvolumen um 26 Prozent auf 235 Mio. Euro. Dabei sei die Zahl der Transaktionen um 15 Prozent gestiegen sei. Dadurch stieg der mittlere Kaufpreis (Median) um 4,3 Prozent auf 659.950 Euro. Wobei Privatpersonen für 85 Prozent des Transaktionsvolumens verantwortlich zeichneten.

Stagnierende Kaufpreise bei Neubauwohnungen in Wien

Bei den Neubauwohnungen verzeichnete Otto-Immobilien stagnierende Kaufpreise und eine rückläufige Neubautätigkeit. Mit durchschnittlich 7.278 Euro je Quadratmeter liegt der Preis nahezu auf dem Niveau des Vorjahres. Bei Bestandswohnungen sank der Quadratmeterpreis im ersten Halbjahr 2024 um 1,7 Prozent auf durchschnittlich 4.457 Euro.

"Die Preisstagnation in nahezu allen Segmenten ist ein klares Indiz dafür, dass der Markt eine Phase der Unsicherheit durchlebt. Es zeigt sich eine Stabilisierung auf einem niedrigeren Preisniveau, insbesondere bei Bestandswohnungen", sagte Sonja Kaspar, Wohnexpertin von Otto-Immobilien. "Für Suchende kann das also ein guter Moment für einen Kauf sein".

Schließlich verzeichnet die Neubautätigkeit im freifinanzierten Bereich einen deutlichen Rückgang. Für heuer rechnen die Experten mit 9.825 fertiggestellten Einheiten mit einem Rückgang um rund 6 Prozent. Für das nächste Jahr wird ein Rückgang auf 5.908 Einheiten erwartet. Vor allem bei den Eigentumswohnungen wird mit einem Rückgang um 42 Prozent gerechnet. "Im Neubau-Bereich kann dadurch eine Angebotsknappheit entstehen, Kaufinteressenten sollten wohl nicht zu lange abwarten", so Sonja Kaspar.

"Wir beobachten, dass viele Suchende aktuell mieten statt kaufen und abwarten, wie sich der Markt entwickelt", sagte Eugen Otto, Geschäftsführer von Otto-Immobilien. "Die Nachfrage nach freifinanzierten Mietwohnungen bleibt also hoch, da das Angebot in diesem Segment weiterhin knapp ist.".

(APA/Red)

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