Am Montag wurde in Korneuburg der Baubeginn für ein neues Lager der "Austrian Forces Disaster Relief Unit" (AFDRU) eingeleitet. Zwölf Millionen Euro sind dem Bundesheer zufolge dem Projekt zugeschrieben. Die Fertigstellung soll im Oktober 2025 erfolgen. Im Beisein von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) wurde zudem die Übergabe des Kommandos der Katastrophenhilfeeinheit von Oberstleutnant Nikolaus Salzer an Major Anna Kaiser durchgeführt.
Die Einsätze der AFDRU hätten gezeigt, dass das Heer jederzeit und überall aufgeboten werden könne, um zu helfen, zu unterstützen und Menschenleben zu retten, sagte die Ressortchefin laut einer Aussendung. Daneben sei es unverzichtbar, über eine zeitgemäße Infrastruktur zu verfügen, um im Ernstfall entsprechend rasch agieren zu können.
Der Bau des neuen AFDRU-Lagers in der Dabsch-Kaserne sei entscheidend, um den Anforderungen einer modernen Katastrophenhilfeeinheit gerecht zu werden, so das Bundesheer. Um die Effizienz und Kompetenz der Rettungskräfte zu steigern, biete die "Homebase" nicht nur Lagermöglichkeiten, sondern diene auch als Trainings- und Ausbildungsstätte. Das Lager hat eine Bruttogeschoßfläche von 3.330 Quadratmetern, auf den Dachflächen sind Photovoltaik-Anlagen zur nachhaltigen Energieerzeugung vorgesehen.
Die "Austrian Forces Disaster Relief Unit" ist die spezialisierte Katastrophenhilfeeinheit des Österreichischen Bundesheeres für "Urban Search and Rescue" (USAR) Einsätze. Sie wurde 1990 gegründet, basierend auf Erfahrungen aus nationalen und internationalen Katastrophenhilfeeinsätzen und hat seit 1997 an zahlreichen Missionen - zuletzt 2023 als Retter nach Erdbeben in der Türkei - teilgenommen. Nach dem verheerenden Tsunami vor bald 20 Jahren in Südostasien hat AFDRU für die Aufbereitung von Trinkwasser auf Sri Lanka gesorgt.
Die neue Kommandantin Kaiser ist im zivilen Beruf Leiterin des Zentrums für Kulturgüterschutz an der Universität für Weiterbildung Krems und blickt der Aussendung zufolge auf eine jahrelange Karriere als Milizsoldatin zurück. Salzer, der AFDRU seit 2020 geführt hat, sei ein ebenso engagierter Milizoffizier wie seine Nachfolgerin. Er ist im zivilen Beruf Leiter des Hygienezentrums der Stadt Wien und wird dem Heer auch weiterhin als Experte zur Verfügung stehen.