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Frühere Sperrstunde in Wiener MetaStadt: Veranstalter fürchtet Aus für Konzerte

21-08-2024, 16:50

Über mehrere Sommer hinweg strömen Anhänger verschiedener musikalischer Schwergewichte zur Wiener MetaStadt. Hier können bei Freiluftkonzerten bis zu 8.000 Zuschauerinnen und Zuschauer teilnehmen. Aktuell steht allerdings der Veranstalter Arcadia Live vor dem Problem einer möglichen Vorverlegung der Sperrstunde von 23 Uhr auf 22 Uhr, wie schon diverse Medien berichteten.

"Eine Regelung, die es künftig ungleich schwieriger bzw. nahezu unmöglich machen wird, internationale Acts in die Open Air-Location in Stadlau zu bringen", heißt es.

Hintergrund für die vom Veranstalter befürchtete frühere Sperrstunde sind Lärmbeschwerden, wie die Wiener Magistratsabteilung 36 (Veranstaltungen) dem "Standard" bestätigte. Bisher wurden Konzerte teils bis 23.00 Uhr und damit über die reguläre Sperrstunde von 22.00 Uhr hinaus verlängert. Künftig soll damit aufgrund "massiver Beschwerden im Zuge der heurigen Konzertreihe" - bei dieser traten etwa die Nu-Metal-Veteranen Korn und Punk-Ikone Patti Smith auf - Schluss sein. Eine Verlängerung der Ausnahmegenehmigung sei "unwahrscheinlich".

Hintergrund sind Lämbeschwerden

Arcadia betonte in einer am Mittwoch verbreiteten Stellungnahme, dass man auf gute Nachbarschaft setze und regelmäßig den Dialog mit unmittelbaren Anrainern im 22. Wiener Gemeindebezirk suche. Mit einigen Nachbarn habe man gar "ein sehr gutes und freundschaftliches Auskommen" gefunden. An diverse behördliche Vorgaben habe man sich "penibel" gehalten. "Auch die bisherige offizielle Sperrstunde von 23 Uhr haben wir nicht immer bis zur letzten Minute ausgereizt", so der Veranstalter.

Eine Vorverlegung der Sperrstunde mache die MetaStadt als Veranstaltungslocation "nicht nur für große internationale Künstlerinnen und Künstler unattraktiv bzw. unbespielbar, sondern in weiterer Folge schließlich auch für uns", warnt Arcadia Live nun. Als Begründung wird etwa angeführt, dass viele große Künstler bei ihren Konzerten auf Dunkelheit setzen, um etwa spektakuläre Lichtshows abhalten zu können.

Noch will der Konzertveranstalter aber nicht aufgeben und wünscht sich von der Stadt Wien "eine Möglichkeit zur Diskussion von Vorschlägen und Ideen zur Rettung einer der schönsten Konzertlocations in Wien". Die NEOS, der kleine Koalitionspartner der SPÖ in Wien, springen den Konzertveranstaltern in einem Statement zur Seite. "Wir NEOS finden selbstverständlich, dass in einer Weltstadt wie Wien Eventbetrieb bis 23 Uhr möglich sein muss", wurde NEOS Wien-Clubkultursprecher Markus Ornig zitiert. Er wolle sich für eine Lösung einsetzen.

Auch Arena Wien hatte unlängst mit Lärmbeschwerden zu kämpfen

Auch die Arena Wien hatte unlängst mit Lärmbeschwerden zu kämpfen. Jahrzehntelang konnte in der Peripherie in Erdberg relativ unbehelligt musiziert und gefeiert werden. Das hat sich mit dem Bezug von Wohntürmen in der Nähe geändert. Es trudelten Lärmbeschwerden ein - auf die reagiert wurde. Dank einer Förderung durch die Stadt konnte eine neue Anlage angeschafft werden, die für weniger starke Basswellen und somit allfällige Vibrationen sorgt.

(APA/Red)

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