Schock, Wut und Tränen hat es nach dem Drama um die abgesagten Taylor-Swift-Konzerte in Wien gegeben.
Es ist eine schwere Zeit für die Swift-Community, nachdem alle drei Konzerte in Wien abgesagt wurden. Doch die Gemeinschaft hält zusammen, und mehrere der Fans suchen in der Corneliusgasse im 6. Wiener Gemeindebezirk einen kleinen Baum auf, um Armbänder auf die Äste zu hängen und sich gegenseitig zu trösten. Als Treffpunkt wurde die Straße ausgewählt, da Taylor Swift in ihrem 2019 veröffentlichten Album "Lover" einen Song mit dem Titel "Cornelia Street" hat.
"Es ist ein Albtraum, aber es ist nett zu sehen, dass die Community hier zusammenkommt", sagt die 29-jährige Azura. Sie reiste gestern Abend alleine von Rom nach Wien, erst als sie aus dem Flugzeug stieg, sah sie die Nachricht. Doch die Italienerin ist bei weitem nicht die Einzige, die umsonst aus dem Ausland angereist ist.
Mit Tränen in den Augen erzählt eine 29-jährige Kalifornierin: "Es war ein lebenslanger Traum, sie zu sehen." Nachdem sie gestern mit ihrem Ehemann in Wien ankam, brauchte sie einige Zeit, bis sie die Nachricht wirklich realisieren konnte. "Ich glaubte zuerst, dass es ein gemeiner Scherz ist. Erst nach 30, 40 Minuten realisierte ich, dass es wahr ist und fing zu weinen an." Vorerst ungetragen bleibt nun ihr eigens für das Konzert gebastelte Rock, drei Monate lang brauchte sie, um diesen mit allen Swift-Alben zu verzieren.
Einen etwas weniger langen Anreiseweg hatten die Grazerinnen Jasmin und Michaela. Beide sind wütend und traurig über die Absage: "Man steht vor dem offenen Koffer im Hotelzimmer, wo alles drinnen liegt: die Tasche, das Outfit, die fertigen Armbänder. Und dann erfährt man, dass es nix wird", sagt die 20-jährige Michaela. Auf die Frage, warum sie in die Corneliusgasse gekommen sind, erklärt Jasim: "Vielleicht um einen kleinen Abschluss zu finden, bevor wir morgen wieder nach Graz fahren. Wenigsten können wir noch ein bisschen mit Leuten reden, denen es gleich geht." Anschließend wenden sich die beiden wieder den anderen Swifties zu, tauschen ihre Armbänder und spenden sich gegenseitig Trost.