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Ternitz nach Swift-Absage plötzlich unfreiwillig medial bekannt

8-08-2024, 12:06

Am Tag nach dem Polizei-Großeinsatz und der Festnahme des 19-jährigen Terrorverdächtigen ist in Ternitz Ruhe eingekehrt.

Rund 120 Personen waren evakuiert worden, sie konnten am Mittwochabend in ihre Wohnräume zurückkehren. Aufgrund der Absage der drei Wien-Konzerte von Taylor Swift schaffte es die Stadt im Bezirk Neunkirchen unfreiwillig in internationale Medien. "Es ist bestürzend, wenn so etwas in der eigenen Gemeinde passiert", sagte Bürgermeister Christian Samwald (SPÖ).

Stundenlanger Einsatz in Ternitz

Der stundenlange Einsatz in Ternitz hatte Mittwochfrüh begonnen. In den Morgenstunden war der 19-Jährige festgenommen worden. Teile eines Seniorenheims und andere Objekte wurden aus Gründen der Vorsicht in der Folge evakuiert, betroffen waren laut Samwald bis zu 60 Haushalte. Auch Straßensperren wurden errichtet.

"Wir haben alles Menschenmögliche getan, um die Sicherheit der Ternitzerinnen und Ternitzer zu gewährleisten", blickte der Bürgermeister am Donnerstag im APA-Gespräch zurück. Ausdrücklich lobte Samwald das Zusammenspiel von Polizei, Rettung und Gemeindebediensteten. Auch die Bevölkerung sei "extremst diszipliniert und kooperativ" gewesen. Für "gestrandete" Personen wurde die Stadthalle geöffnet, medizinische Versorgungen waren dort aber nicht notwendig. Samwald war selbst über mehrere Stunden hinweg an Ort und Stelle, versorgte die Anrainer mit Informationen und stemmte sich so mitunter auch gegen die hochkochende Gerüchteküche.

Samwald: Eine Radikalisierung via Internet "ist überall möglich"

Der festgenommene 19-Jährige und dessen Familie sind dem SPÖ-Bürgermeister nicht bekannt. Von einem Nachbarn sei ihm der Verdächtige aber "als unauffällig" beschrieben worden. Eine Radikalisierung via Internet "ist überall möglich", konstatierte Samwald. Dass es nun offenbar in Ternitz passiert ist, "macht betroffen", man müsse "wachsam sein".

Dass seine Gemeinde nun medial mit dem Terrorverdächtigen in Verbindung gebracht werde, sei natürlich "ein sehr sonderbares Gefühl": "Aber ich bin dafür gewählt, dass ich solche Situationen handeln muss." Für Samwald selbst war der (gestrige) Mittwoch übrigens eigentlich Urlaubs- und Hochzeitstag zugleich. "Das habe ich mir anders vorgestellt - meine Frau auch", sagte der Bürgermeister mit einem Augenzwinkern.

(APA/Red)

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