Bei einem nächtlichen Polizeieinsatz in Wien-Ottakring kam es zu einer Explosion, bei der ein Mann starb und mindestens sechs weitere Personen leicht verletzt wurden. Die Ursache der Explosion ist noch unklar, es wird jedoch eine Gasverpuffung vermutet.
Bei einer Explosion im Zuge eines Polizeieinsatzes in Wien-Ottakring ist am Dienstagabend bzw. in der Nacht auf Mittwoch der Mann, dem der Einsatz gegolten hatte, ums Leben gekommen. Zumindest sechs weitere Menschen wurden leicht verletzt. Wie Polizeisprecher Markus Dittrich der APA sagte, wurde der Einsatz durch den Mann ausgelöst, der aus dem Fenster einer Wohnung in der Klausgasse Gegenstände geworfen hatte. Die Polizei rückte an.
Polizeieinsatz in Wien-Ottakring: Explosion mit Todesfolge
Der Einsatz begann kurz nach 21.00 Uhr. Beim Anrücken der Einsatzkräfte - neben der Polizei, die neben Bezirkskräften auch Sondereinheiten beizog, wurden auch die Berufsrettung und die Berufsfeuerwehr alarmiert - dürfte sich der Unbekannte in dem Appartement verschanzt haben. "Wir haben dann auch mit einer Verhandlungsgruppe versucht, mit dem Mann Kontakt aufzunehmen", schilderte Dittrich die Ereignisse. Das scheiterte allerdings, es kam kaum zu einer Unterredung, obwohl die Beamten in mehreren Sprachen den Mann durch die Eingangstür anredeten. Die Ermittler konnten auch nicht ausschließen, hinter der Tür die Stimmen weiterer Personen gehört zu haben. All das führte zum Entschluss, die Wohnung zu öffnen.
Explosion bei Polizeieinsatz in Wien
Das weitere Geschehen war in der Nacht auf Mittwoch zunächst reichlich unklar. Es wurden Schüsse abgegeben, und es erfolgte die Explosion. Dadurch kam es zu einem Brand, der von der Feuerwehr gelöscht wurde - wie die Polizei auf X mitteilte.
Ursache für Explosion unklar: Gasverpuffung vermutet
Ob die Explosion durch den Mann ausgelöst worden war oder ob es sich um eine Gasverpuffung - möglicherweise durch entsprechende Manipulationen herbeigeführt - handelte, war unklar. Zunächst musste der Entschärfungsdienst das Appartement untersuchen und sicherstellen, dass es sicher ist, sich darin aufzuhalten. Es gab zunächst die Vermutung, dass der Mann Sprengmittel gebunkert hatte. "Solche haben wir glücklicherweise nicht gefunden", sagte Dittrich in der Nacht auf Mittwoch zur APA. "Wir haben allerdings eine Faustfeuerwaffe sichergestellt."
Durch das Fehlen der Sprengmittel wurde in der Nacht auf Mittwoch die These der Gasverpuffung immer wahrscheinlicher. Dass diese absichtlich herbeigeführt wurde, schlossen die Ermittler zumindest nicht aus. Im Dunkeln blieben zunächst die Identität des Mannes und sein Motiv. Im Laufe der Nacht konnte Dittrich bestätigen, dass sich der Verdächtige allein in der Wohnung aufgehalten hatte. Damit waren früher aufgetauchte Gerüchte widerlegt, wonach es sich um eine Geiselnahme gehandelt haben könnte.
Sechs Personen leicht verletzt im Spital
"Wir haben sechs Leichtverletzte behandelt, die wir auch hospitalisiert haben", berichtete Corinna Had, Sprecherin der Berufsrettung, der APA. Dittrich zufolge ist es möglich, dass sich auch Einsatzkräfte unter den Verletzten befanden.
Ein großes Gebiet rund um den Einsatz war gesperrt. "Aktuell findet ein Einsatz in der Klausgasse im 16. Bezirk statt. Der Bereich ist großräumig abgesperrt. Meiden Sie diesen und halten Sie sich an die Anweisungen der einschreitenden Kräfte", teilte die Polizei auf X (Twitter) mit.