logo



[email protected]

Wien weiter auf "Roter Liste" der UNESCO

23-07-2024, 14:52

Das historische Zentrum Wiens bleibt für ein weiteres Jahr auf der Liste gefährdeter Welterbestätten, der so genannten "Roten Liste". Dennoch gibt es Lob für die Anstrengungen der Stadt.

Den Beschluss Wien auf der "Roten Liste" zu belassen fasste das Komitee für das Welterbe der UNESCO während seiner 46. Versammlung, die in Neu-Delhi, Indien, stattfand, wie die Zeitung "Kurier" in ihrer Onlineausgabe meldete. Der vorrangige Anlass für diese Entscheidung ist nach wie vor das kontrovers diskutierte Bauvorhaben eines Hochhauses am Heumarkt. Wien wurde jedoch die Möglichkeit in Aussicht gestellt, im Jahr 2025 von der "Roten Liste" gestrichen zu werden.

"Rote Liste": Jüngster Entwurf am Heumarkt wird Prüf-Mission unterzogen

Bei der gut einstündigen Beratung gab es dem Blatt zufolge aus dem aus 21 Staaten bestehende Welterbekomitee auch Lob für die bisherigen Anstrengungen, wodurch es zum ursprünglichen Entwurf deutliche Redimensionierungen gegeben hätte. Weitere Planungsänderungen seien aber vorzunehmen. Vereinbart wurde noch, dass der jüngste Entwurf des Heumarkt-Investors vom April 2024 einer eingehenden Prüf-Mission in Wien unterzogen wird. Außerdem wurde Wien bis 1. Februar nächsten Jahres eine Frist für einen weiteren aktualisierten Bericht über den Erhaltungszustand des Welterbes eingeräumt, wo auch auf andere kritische Fälle - Hotelzubau Palais Schwarzenberg und Winterthur-Gebäude am Karlsplatz - eingegangen werden muss, so der "Kurier".

Einzig Argentinien habe dafür plädiert, Wien vorzeitig von der "Roten Liste" zu streichen, hieß es. Welterbe-Direktor Lazare Eloundou Assomo sprach sich dagegen aus, gab Wien aber die Perspektive, möglicherweise bei der Sitzung im nächsten Jahr von der Liste gestrichen zu werden. Auf die "Rote Liste" gelangte Wien 2017 durch das Immobilienprojekt von Michael Tojner und seiner Wertinvest am Heumarkt. Nicht zuletzt die Höhe der angedachten Türme war der UNESCO ein Dorn im Auge, weshalb das Vorhaben - es sieht etwa eine "Wohnscheibe", einen Neubau anstatt des Hotel Intercontinental, ein Konferenzzentrum und eine zentrale Freifläche vor - bereits mehrmals redimensioniert wurde.

(APA/Red)

Nachrichtenquelle


© 2017-2024 wienpress.at [email protected]