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Viertel der 4- und 5-Jährigen braucht Deutsch-Förderung und startet mit Problemen die Schule

18-07-2024, 10:03

Schulen und Kindergärten kämpfen mit Personalmangel. Der Anteil an Kindern mit nicht-deutscher Muttersprache lag laut Statistik Austria schon 2022/23 bei knapp 59 Prozent. Österreichweit war es ein Drittel. Mehr als ein Viertel der Vier- und Fünfjährigen brauchte Deutschförderung.

Konkret wurde zu Beginn des Kindergartenjahres 2022/23 bei 29 Prozent der vier- und fünfjährigen Kindergartenkinder (50.800 Kinder) ein Förderbedarf in der deutschen Sprache festgestellt - unabhängig davon, ob das Kind in der Familie Deutsch oder eine andere Sprache spricht. Schließlich sagt eine andere Erstsprache nicht per se etwas darüber, wie gut das Kind Deutsch beherrscht. Bis zum Ende des Kindergartenjahres hatten dann noch 23 Prozent (39.300) Förderbedarf in Deutsch. Im Gegenzug stieg der Anteil an Kindern mit altersgemäßem Sprachniveau im Lauf des Kindergartenjahrs von 71 auf 77 Prozent. Damit beginnt allerdings immer noch etwa jedes vierte Kind seine Schulkarriere mit Problemen in der Unterrichtssprache Deutsch.

Deutsch: In Wien und NÖ tätiger Verein sieht "Alarmstufe rot"

Beim Verein "Startklar", der sich auf Sprachbildung spezialisiert hat und vor allem in Wien und Niederösterreich nachmittags Deutschförderung u.a. in Kindergärten und Schulen anbietet, sieht man aufgrund der jüngsten Entwicklung mit den Familienzusammenführungen "Alarmstufe rot". "Es ist das Recht der Kinder, die Chance zu erhalten, Deutsch auf Erstsprachenniveau zu erwerben", betonte die geschäftsführende Obfrau Janine Fischer gegenüber der APA. Unter den aktuellen Rahmenbedingungen blieben die Bildungschancen vieler Kinder allerdings auf der Strecke, warnte sie und forderte die Politik zum Handeln auf. Konkret müssten zusätzlichen Sprachfördermaßnahmen für die Kindergärten finanziert und sprachsensibles Arbeiten als Querschnittsmaterie im Bildungsbereich etabliert werden. Außerdem solle der Sprachstand auch in den Erstsprachen der Kinder erhoben werden.

In den Kindergärten wird der Einsatz externer Förderkräfte, wie er in etwa Wien zuletzt verstärkt wurde, allerdings nicht überall gern gesehen. "Beziehung statt externer Förderkräfte", gab etwa die Kindergarten-Plattform Educare zuletzt als Lösung aus und forderte stattdessen mehr Fördermittel für das pädagogische Personal in den elementaren Bildungseinrichtungen. Sprachförderung sollte nahtlos in den Alltag der Kinder integriert werden, von separaten Sprachförderprogrammen sei abzuraten, so Educare. Auch beim Netzwerk Elementarer Bildung Österreichs (NEBÖ) sieht man externe Sprachkräfte deshalb kritisch.

(APA/Red.)

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