Der Gewerkschaft vida zufolge herrschen für Busfahrer schlechte Arbeitsumstände, die bereits ein Fehlen von tausenden Arbeitsplätzen zur Folge hatten.
"Vielen Beschäftigten im Linienbusbereich stehen während ihrer Dienstzeit nicht einmal Toiletten, geschweige denn sanitäre Einrichtungen oder Pausenräume, zur Verfügung", so der zuständige vida-Gewerkschafter Thomas Stiller bei einer Protestaktion in Wien am Mittwoch laut Aussendung.
Die Klimabewegung sowie Buslenker und Buslenkerinnen vom Bündnis "Wir-Fahren-Gemeinsam" hielten ihre Aktion vor dem Wiener Westbahnhof ab. Ihre Kritik, die heute dem Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) galt, setzten die Aktivisten mit dem Aufbau eines Plumpsklos in Szene. "In der Ausschreibung des VOR von 2020 für den Öffentlichen Nahverkehr werden sanitäre Einrichtungen einfach nicht erwähnt; sie sind kein Kriterium. Unternehmen tun dann so, als wäre es nicht ihre Aufgabe, für Sozialräume sorgen zu müssen. Die Buslenker:innen bleiben dabei mit ihren menschlichen Bedürfnissen auf der Strecke", kritisierte Stiller die "teils verheerenden sanitären Zustände" aufgrund fehlender Toiletten.
Das Bündnis, zu dem auch Fridays for Future und System Change not Climate Change gehört, fordert die Verkehrsverbund Ostregion auf, die Möglichkeit zu längeren Pausen an den Anfangs- und Endpunkten von Buskursen sowie die Errichtung von mehr Pausenräumen an Anfangs- und Endhaltestellen in den Ausschreibungen sicherzustellen. Unattraktiv mache den Beruf des Buslenkers auch, dass Fahrpläne und Strecken so gestaltet sind, dass Pausen oft nicht möglich seien. Oft müsse eine "schnelle und illegale Notdurft im Freien" erfolgen. Das kann freilich zu Verwaltungsstrafen führen. Klimaaktivistinnen und -aktivisten sind beim Bündnis, weil der aus ihrer Sicht nötige massive Ausbau der Öffis nur gelingen könne, wenn die Jobs in diesem Bereich attraktiv sind.