Am Samstagabend hat nahe der Fanzone im Prater in Wien-Leopoldstadt nach der Übertragung des Fußball-EM-Spiels Niederlande gegen die Türkei (2:1) ein 19-Jähriger einen Messerstich in das Gesäß abbekommen.
Ein 23-Jähriger erlitt bei der Auseinandersetzung zudem eine Platzwunde am Kopf. Die österreichischen Staatsbürger gaben an, es sei zu einem Streit von türkischen Fans mit einer Gruppe Syrern gekommen. Die anderen Beteiligten waren beim Eintreffen der Polizei verschwunden.
Die von Passanten informierten Beamten, die die Fanzone der EURO 2024 im Prater überwacht hatten, waren um 23.10 Uhr schnell am Tatort in der Straße des Ersten Mai gewesen. Sie trafen aber nur mehr die zwei verletzten Personen an. Diese wurden durch eine Rettungsorganisation notfallmedizinisch versorgt und der 19-Jährige in ein Krankenhaus gebracht.
Zeugen und Opfer gaben an, dass es vor dem Vorfall zu Provokationen und in weiterer Folge zu einem Raufhandel zwischen fünf bis zehn Personen gekommen war. Die Ermittlungen sind im Gange, betonte die Polizei. Weitere Vorkommnisse rund um die Spiele der in Deutschland stattfindenden Fußball-EM habe es am Samstag in Wien nicht gegeben, sagte Polizeisprecher Philipp Haßlinger auf APA-Nachfrage.
Auch im Bezirk Favoriten blieb es demnach ruhig. Beim dortigen Wiener Hauptbahnhof war die Fanzone der ÖBB am Samstag aus Sicherheitsgründen geschlossen geblieben. Die Behörden hatten vor besonders großem Andrang gewarnt, die ÖBB daher das Public Viewing am Bahnhofsvorplatz an diesem Tag ausgesetzt.
Beim Achtelfinal-Aus von Österreich gegen die Türkei (1:2) am vergangenen Dienstagabend war es beim Hauptbahnhof während des Spiels sowie nach Abpfiff zu mehreren Zwischenfällen gekommen. Die Polizei sowie Securitys der ÖBB mussten daraufhin einschreiten. Bilder in Sozialen Medien zeigten unter anderem Angriffe auf Autos von Fans - teils mit Glasflaschen. Augenzeugen sprachen gegenüber der APA von bewussten Provokationen durch Personen ohne Bezug zur Fußballanhängerszene.