Alleine mit bestehender Infrastruktur könnte man in Europa 305 neue direkte Zugverbindungen zwischen Städten schaffen, meint Greenpeace-Aktivistin Jasmin Duregger. Ab Wien wären laut Greenpeace zwölf neue Strecken möglich.
Alleine mit bestehender Infrastruktur könnte man in Europa 305 neue direkte Zugverbindungen zwischen Städten schaffen, meint Greenpeace-Aktivistin Jasmin Duregger. Ab Wien wären laut Greenpeace zwölf neue Strecken möglich.
Greenpeace hat Zug- und Flugverbindungen zwischen 45 europäischen Großstädten in Europa verglichen und das Potenzial für bessere Direktzüge analysiert. Von allen 990 Strecken zwischen 45 europäischen Städten können demnach nur 12 Prozent mit Direktzügen zurückgelegt werden. Gleichzeitig können 69 Prozent mit einem Direktflug zurückgelegt werden. Das sind fast sechsmal so viele Direktflüge wie direkte Zugverbindungen zwischen diesen 45 Städten.
Dabei müsste das bestehende Bahnnetz nur besser genützt werden, sagt Greenpeace. Wien ist dem "Connectivity Report" von Greenpeace zufolge die Stadt mit den meisten direkten Zugverbindungen: 17 der untersuchten Destinationen können mit dem Zug direkt erreicht werden. Auf den Plätzen 2 bis 4 folgen München (15), Berlin (14), Paris und Zürich (je 13). Athen, Lissabon, Tallinn, Pristina, Sarajevo und Skopje haben gar keine direkte Zugverbindung zu den anderen untersuchten Städten. Auf viel bereisten Strecken wie Paris-Rom, Madrid-Paris oder London-Berlin fehlen direkte Zugverbindungen.
Aber selbst auf den Strecken von und nach Wien gebe es großes ungenutztes Potenzial für Direktzüge, heißt es in dem Bericht: Derzeit würden 12 von 29 Strecken nicht mit einem Direktzug bedient, obwohl diese mit bestehender Infrastruktur in unter 18 Stunden befahren werden könnten.
Greenpeace fordert eine neue EU-Bahnstrategie, die Züge gegenüber Flügen priorisiert und direkte Zugverbindungen zwischen europäischen Städten fördert. Mautgebühren für Züge müssten gesenkt und eine Kerosinsteuer eingeführt werden, um Flugreisen zu reduzieren.
(APA/Red)