In Wien steht Eltern von Kindern mit Behinderung künftig eine Anlaufstelle für Fragen im Zusammenhang mit dem Kindergartenbesuch zur Verfügung.
Die Stadt richtet eine "KompetenzstellefürInklusion" imElementarbereichein. Diese fungiert nicht nur für Erziehungsberechtigte als Ansprechpartner, sondern auch für alle in dem Bereich tätigen Personen und Einrichtungen. Am Freitag fand anlässlich der Gründung eine Auftaktveranstaltung im Rathaus statt.
Eingerichtet ist die Organisation bei der Kinder- und Jugendhilfe, wie das Büro von Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) der APA mitteilte. Sie soll unter anderem als Informations- und Vernetzungsstelle für Eltern, Betreuungsfachkräfte in Kindergärten und Kindergruppen sowie für Betreiber von elementaren Bildungs- und Betreuungseinrichtungen bzw. Tageseltern dienen.
Dabei wird man sich auch konkret mit den jeweiligen Standorten befassen. Zur Aufgabe der Kompetenzstelle soll nämlich auch die Sicherstellung der pädagogischen Qualität in den Einrichtungen gehören. Die Standards sollen durch die Erstellung eines Inklusionskonzepts oder auch durch die Ausarbeitung von individuellen Entwicklungs- und Teilhabeplänen sichergestellt werden. Auch Besuche vor Ort sind vorgesehen.
Die Kompetenzstelle kann keine Plätze vergeben, wie im Büro des Stadtrats gegenüber der APA erläutert wurde. Die Platzvergabe liegt weiter bei der Kindergartenabteilung MA 10 bzw. bei den jeweiligen Trägerorganisationen. Allerdings gibt es mit der Kompetenzstelle nun eine Anlaufstelle, die man etwa bei Schwierigkeiten bei der Platzsuche kontaktieren kann. Man werde dort beraten und auch konkret bei der Suche unterstützt, hieß es.
Prinzipiell sei es das Ziel, das inklusive Platzangebot auszubauen, versichert man. Dazu bedient man sich auch eines Netzwerks mit Kooperationspartnern aus ganz Wien. Viele Vereine und Institutionen, die sich mit der Betreuung von Kindern mit Behinderung auseinandersetzen, waren laut Rathaus bei der Konzepterstellung der Kompetenzstelle mit dabei.
"Die Kompetenzstelle Inklusion der Kinder- und Jugendhilfe versteht Inklusion als Prozess der Teilhabe aller Kinder am Bildungsalltag und als Wertschätzung von Verschiedenheit. Als Teil dieses Prozesses unterstützt und fördert die Kompetenzstelle Inklusion besonders die Teilhabe von Kindern mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen", hob Martina Weingartmann als Vertreterin der neu geschaffenen Kompetenzstelle hervor.
Auch Bildungsstadtrat Wiederkehr zeigte sich überzeugt: "Die Kompetenzstelle Inklusion im Elementarbereich ist ein erster enorm wichtiger Schritt dafür, dass Kinder mit und ohne Behinderungen von Anfang an im Bildungssystem gemeinsam miteinander groß werden."