logo



[email protected]

Wien erlebt nach Hochwasser kurze Gelsenplage

24-06-2024, 12:27

Nach dem Hochwasser vor zwei Wochen sind in Wien derzeit vermehrt Gelsen unterwegs.

In Wien machen sich derzeit vermehrt Stechmücken bemerkbar. Grund dafür ist laut dem Gelsenexperten Bernhard Seidel, dass zwei Wochen nach dem Hochwasser in Niederösterreich die gesamte eingelagerte Brut der Überschwemmungsgelsen auf einmal geschlüpft ist. Im Vergleich zu den Horden nach den katastrophalen Hochwässern in den Nuller-Jahren sei das Aufkommen aber "harmlos". In drei Wochen sollte es mit dem Spuk auch schon wieder vorbei sein.

Vermehrtes Gelsenaufkommen in Wien nach Hochwasser

Überschwemmungsgelsen treten meistens gehäuft auf: Sie legen nämlich ihre Eier in den Schlamm der Augebiete, und diese können - wie es nun passiert ist - jahrelang überdauern, wenn er austrocknet. Wird die Au wieder einmal überflutet, schlüpfen also die Larven von mehreren Jahren gleichzeitig und es gibt sehr viele Stechmücken, die auch in großen Schwärmen auftreten können. In Österreich ist vor allem Wien betroffen, da diese vom Westwind in die Bundeshauptstadt getrieben werden.

Der Bevölkerung fällt die Plage Seidel zufolge auch deshalb besonders auf, da es in den vergangenen zwei Jahren kein großartiges Gelsenaufkommen gegeben hat. Zudem sticht die Überschwemmungsgelse im Gegensatz zur normalen Stechmücke auch untertags.

"Normales Gelsenjahr" in Wien erwartet

Insgesamt erlebe Wien "ein normales Gelsenjahr", sagte auch Hans Peter Führer, Parasitologe an der Veterinärmedizinischen Universität Wien, gegenüber dem ORF. "Die letzten zwei Jahre waren sehr schwache Stechmückenjahre, und deswegen kann es sein, dass es uns dieses Jahr besonders auffällt." Prognosen über den Verlauf der Gelsensaison könne man nicht treffen, so Führer, da die Entwicklung der Gelsenpopulation stark vom Wetter abhängig sei.

Die Wienerinnen und Wiener sollten ihre ungebetenen Gäste Seidel zufolge bald wieder los sein. "Wenn es schön bleibt, dann sind die Überschwemmungsgelsen in drei Wochen Geschichte", sagte Seidel. Dafür könnten dann andere Stechmücken ihr Unwesen treiben.

(APA/Red)

Nachrichtenquelle


© 2017-2024 wienpress.at [email protected]