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Obduktion bestätigt tödlichen Schuss von Wiener Polizei auf bewaffneten 39-Jährigen

21-06-2024, 15:32

Ein Großeinsatz der Polizei in Wien-Brigittenau endete in der Nacht auf Donnerstag für einen bewaffneten 39-Jährigen tödlich. Laut Obduktion verstarb der Mann nachdem er von einem Schuss aus einer Poliziwaffe getroffen wurde. Zuvor drohte der Tatverdächtige den Beamten mehrmals mit einem schussfähigen Nachbau einer AK47.

Nach dem tödlichen Schuss durch eine Polizeiwaffe in Wien-Brigittenau in der Nacht auf Donnerstag sind am Freitag weitere Details bekannt geworden.

39-Jähriger besaß Nachbau von AK47 legal

Demnach hätte der 39-Jährige durchaus mit der Waffe schießen können. Laut Polizei handelte es sich um einen Nachbau einer AK47, die der Mann legal besessen hätte, und die schussfähig gewesen wäre. Nach vorläufigem Obduktionsergebnis war die Schussabgabe der Polizei auf den Balkon todeskausal, sagte Sprecher Mattias Schuster.

Obduktion nach Schussabgabe durch Wiener Polizei: Treffer am Balkon tödlich

Bei der angeordneten Autopsie wird dann auch ein toxikologisches Gutachten durchgeführt, um zu klären, ob der Österreicher alkoholisiert war oder unter Drogeneinfluss stand. Zudem werden Ermittlungen zum Schusswaffengebrauch von der Ermittlungs-und Beschwerdestelle Misshandlungsvorwürfe des Bundesamts zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung (BAK EBM) in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Wien geführt.

Der Mann wurde tödlich verletzt, nachdem er mehrfach die Langwaffe auf die Exekutive gerichtet hatte, zunächst bei der Wohnungstür, dann vom Balkon aus. In beiden Fällen gab die Polizei Schüsse ab, bei der Tür wurde der 39-Jährige nicht getroffen, der Schuss Richtung Balkon war tödlich. Der Mann schleppte sich noch schwer verletzt in die Wohnung und starb.

Mann war mit Messer in Wien-Brigittenau unterwegs: Anrainer alarmierten Polizei

Die Einsatzkräfte wurden am späten Mittwochabend von zahlreichen Anrainern informiert, dass sich auf der Straße im Bereich des Kapaunplatzs ein mit einem Messer bewaffneter Mann aufhalten würde. Als die Polizei eintraf, flüchtete der Mann in seine Wohnung. Die Beamten liefen daraufhin in den dritten Stock des Mehrparteienhauses, wo sich die Wohnung des Mannes befand. Die Polizisten versuchten, mit dem Verdächtigen Kontakt aufzunehmen. Da riss er plötzlich die Tür auf und drohte zum ersten Mal mit der Langwaffe. Zu diesem Zeitpunkt gaben die Einsatzkräfte einen ersten Schuss ab, "da sich für die Beamten die Situation vor Ort als lebensbedrohlich darstellte", erläuterte die Polizei. Dieser Schuss dürfte den Verdächtigen verfehlt haben. Der Mann zog sich in die Wohnung zurück.

Er dürfte dann die Beamten im Innenhof entdeckt haben, die sich dort zur Außensicherung positioniert haben, sagte Polizeisprecher Schuster. Erneut zielte der Bewaffnete - diesmal vom Balkon aus - auf die Beamte, die aufgrund der Gefährdung auch für unbeteiligte Passanten wiederum Schüsse in seine Richtung abgaben. Dabei dürfte zumindest ein Schuss den Mann getroffen haben. Er schleppte sich schwer verletzt in die Wohnung. Daraufhin stürmte die Polizei die Wohnung und fand den Verdächtigen leblos vor. Ein Notarzt konnte letztlich nur mehr seinen Tod feststellen. Das Motiv ist völlig unklar.

(APA/Red)

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