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Wiener Erpressungs-Fall: Verhandlung vertagt

19-06-2024, 16:16

Drei junge Männer im Alter von 20, 24 und 26 Jahren mussten sich vor dem Wiener Landesgericht verantworten, weil sie verdächtigt werden, einen Bekannten erpresst zu haben.

Anfang April 2024 sollen die Angeklagten von einem 29-jährigen Opfer insgesamt 2.620 Euro erlangt haben. Ihre Darstellungen sowie Berichte über die vorgeworfenen Vorfälle waren zum Teil widersprüchlich. Das Opfer wiederlegte seinerseits einige Aussagen der Beschuldigten. Die Gerichtsverhandlung wurde auf den 1. Juli vertagt.

Wiener Erpressungs-Fall: 20-Jähriger saß bereits im Gefängnis

Der jüngste Angeklagte ist bereits amtsbekannt. Er weist vier gerichtliche Vorstrafen auf und hat 5.000 bis 7.000 Euro Schulden bei der Polizei aufgrund von Verwaltungsstrafen. Der 20-Jährige saß bereits mehrmals im Gefängnis, einmal für sechs Monate im Jahr 2019 und einmal für eineinhalb Monate Ende 2023. Die anderen beiden Angeklagten waren bisher noch unbescholten.

Der Erpressung vorangegangen war ein Streit um die Schwester eines der Angeklagten. Das Opfer soll schlecht über sie geredet haben. Um ihn zur Rede zu stellen, trafen sich die Angeklagten mit dem Mann, laut deren Aussagen unter dem Einfluss harter Drogen. Es kam dabei zu einer kurzen körperlichen Auseinandersetzung mit einem der Angeklagten. Der 26-Jährige soll den Älteren getreten und ihm einen Schlag ins Gesicht verpasst haben. Anschließend gingen der 20-Jährige und das Opfer zu einem Bankomaten, um 400 Euro abzuheben. Dieses Geld wurde anschließend unter den dreien aufgeteilt. Anschließend nahmen die Angeklagten nach eigener Aussage Kokain.

Angeklagte in Wiener Erpressungs-Fall betonen Unschuld

In den nächsten Tagen erpressten die Angeklagten laut Staatsanwältin das Opfer immer wieder, insgesamt vier Mal. Sie setzten den 29-Jährigen so unter Druck, dass ihnen dieser in mehreren Tranchen insgesamt 2.220 Euro überwies. Das Geld gaben sie meist gemeinsam für Partys und Drogen aus.

Die Angeklagten schoben die Verantwortung immer wieder von sich, bekannten sich allerdings teilweise bzw. komplett schuldig. Der 26-Jährige gab an, er habe "das gemacht, weil ich meine Schwester liebe. Nicht, weil ich das Geld brauche". Er habe von den 400 Euro einen Teil bekommen, vom Rest aber "keinen Cent". Der 24-Jährige erklärte, er habe während des prozessgegenständlichen Zeitraums "Zeit" mit dem Opfer verbracht. Er habe schließlich ein "schlechtes Gewissen" gekriegt und dem 29-Jährigen geraten, "das Konto zu sperren, sonst hört das nie auf".

(APA/Red)

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