Der neue Weltranglistenerste Jannik Sinner wird möglicherweise wieder bei den Erste Bank Open in Wien zu sehen sein. Dieser "möchte wieder in Wien spielen", so Turnierdirektor Herwig Straka.
Anlässlich 50 Jahre Wiener Tennis-Turnier in der Wiener Stadthalle soll es heuer nicht nur einen Jubiläumsblick zurück geben, sondern unter "Champions of Vienna" auch Innovationen für die Zukunft. Turnierdirektor Herwig Straka präsentierte am Montag in Wien im Haus von Sponsor Wiener Städtische Vorhaben für das für 21. bis 27. Oktober angesetzte Erste Bank Open. Interessant freilich auch die Tennis-Gegenwart, so ist das Antreten von French-Open-Finalist Alexander Zverev fix.
Sinner bei erste Bank Open in Wien?
"Auch Sinner möchte wieder in Wien spielen", sagte Straka. "Er möchte es noch von den nächsten Wochen abhängig machen. Wir haben aber schon jetzt um die fünf Top-Ten-Spieler fix." Es sei nicht ausgeschlossen, dass dazu im Endeffekt auch French-Open-Sieger Carlos Alcaraz zählt. Straka: "Das ist keine Utopie. Sinner und ihn gemeinsam muss man sich aber erst leisten können. Aber es ist nicht unmöglich."
Falls das eintrete, würden dann aber wohl von der Anzahl der Top-Ten-Spieler her mehr wieder im parallel angesetzten Basel-Event spielen. "Die Struktur der 500er-Turniere lebt davon, dass beide gleich gut besetzt sind", erklärte der in der ATP fest verankerte Funktionär. Auch der derzeit verletzte Novak Djokovic sei definitiv ein Thema. "Er wird Punkte brauchen, möchte beim Finale (ATP Finals) wahrscheinlich noch einmal dabei sein und das Jahr als Nummer eins beenden." Auch Rafael Nadal sei eine Überlegung.
Wildcard für Schwärzler?
Auf heimischer Ebene darf Joel Schwärzler auf eine Wildcard hoffen, nachdem er zuletzt eine für das Kitzbüheler Sandplatz-Turnier erhalten hat. "Schwärzler bietet sich an. Er hat schon gute Fortschritte gemacht, und wieder eine Duftmarke gesetzt", bezog sich Straka auf das vom 18-jährigen erreichte Einzel-Finale und den Doppel-Triumph in Paris jeweils bei den Junioren. Ein rot-weiß-roter Fixpunkt wird natürlich Dominic Thiem in seinem letzten, auch teils wieder am Heumarkt gespielten Stadthallen-Turnier sein.
Objekte bzw. Erinnerungsstücke des US-Open-Siegers 2020 wie auch von Thomas Muster als French-Open-Sieger 1995 werden eine Ausstellung in der Halle F zum Thema Tennis zieren, wobei Muster angekündigt habe, Pokale von sich für einen guten Zweck versteigern zu lassen. Gut möglich, dass Thiem auch wieder beim Bassline-Turnier dabei sein wird, der Tiebreak-Event am Freitag vor der Turnierwoche wird in die Stadthalle verlegt. Straka: "Der Heumarkt ist aus allen Nähten geplatzt."
Speziell anlässlich des 50ers soll es ein Exhibition-Turnier ehemaliger Stadthallensieger geben. "Es gibt viele Namen, mit denen wir in Verhandlung stehen, aber noch keine fixen Abschlüsse", verlautete der Turnierboss. Freilich sollen in diesen Pre-Event auch Frauen eingebunden werden, wie es auch langfristig mit dem gesamten Turnier der Fall sein soll. Straka: "Wir wollen die Damen integrieren. Es ist zur Zeit eine Vision, weil räumlich sind wir mit den Herren schon voll. Aber wir werden schon Akzente setzen."
"Auf jeden Fall ist uns das Thema Diversity wichtig"
Auf dem Weg zu einem Sonntag-Programm auch mit einem Einzel- und Doppel-Finale der Frauen am dann neuen Standort soll heuer mit einem Rollstuhl-Bewerb der Anfang zur Erweiterung gemacht werden. "Auf jeden Fall ist uns das Thema Diversity wichtig", verdeutlichte Straka. So werde es heuer überdies eine eigene Zuschauer-Tribüne für Rollstuhlfahrer geben. Die Kapazität an sich werde um ein paar Plätze ergänzt, ein neuer Besucherrekord ist daher möglich.
Begeistern soll die Fans ein neues Entertainment-Konzept, wonach es am Center Court vor den Matches, aber auch zwischendurch, Live-DJ-Aktionen geben werde. "Live- und Musik-Entertainment wird noch einmal eine Stufe höher geschraubt." Neu ist auch "Magic moments in the city". Tennis wird damit mehr in die Stadt getragen, ob in Schaufenster-Wettbewerben oder dass an unterschiedlichen Orten Tennis gespielt wird. Straka: "Gegensätze herausfordern, die Aufmerksamkeit auf Tennis noch steigern."
Alles laufe nach dem Motto "Stillstand ist Rückschritt", auch eine anlässlich des Jubiläums kreierte Merchandise-Linie. Letztlich werde es im Programmheft einen Rückblick auf die 50 Turnierjahre geben, darin zu finden das Premieren-Turnierplakat 1974 mit Hans Kary. Finanzstadtrat Peter Hanke begrüßte all die Initiativen. "Das Turnier verändert sich, wir brauchen aber auch eine mitwachsende Infrastruktur. Die Zeit wird kommen." Und zur Wertschöpfung: "Das Turnier bringt ein großes Plus in die Stadtkasse."