Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Hausthaltsreinigung immer noch überwiegend beim weiblichen Geschlecht liegt. In Wien gibt mehr als jede dritte Frau (67 %) an, in erster Linie für die Reinigung des Haushalts zuständig zu sein.
Die Reinigung ist weiblich. Das Putzen auch. Das ergibt eine aktuelle Studie, die TQS im Auftrag von Kobold (Vorwerk Österreich) unter 1.000 Österreicherinnen und Österreichern durchgeführt hat. Auf die Frage, wer im Haushalt vorwiegend für die Reinigung zuständig ist, sehen sich mehr als zwei Drittel der Frauen (70 %) in der Verantwortung. Unter den Männern fühlen sich nur rund ein Drittel (35 %) der Befragten zuständig. Einen Unterschied zwischen den Generationen gibt es übrigens nicht. Die männlichen Vertreter der Gen Z sind dieselben Putzmuffel wie ihre Geschlechtsgenossen der Babyboomer.
„Die ungleiche Verteilung der Hausarbeit in österreichischen Familien, ist leider keine große Überraschung. Dass sich zwischen den Generationen kein Unterschied feststellen lässt, verwundert hingegen. Schließlich unterscheidet sich Eines deutlich vom 20. Jahrhundert: die vielen technischen Innovationen, die Reinigungstätigkeiten heutzutage maßgebend vereinfachen. Wir wissen von Kobold, dass Hightech-Gadgets eher für die Hausarbeit begeistern können“, sagt Philipp Kammerer von Vorwerk Österreich.
Wien: Die Putzmuffel Österreichs
Elektronische Haushaltshilfen helfen den Wienerinnen und Wiener Zeit zu sparen. 77 % geben an, durch Geräte wie Küchenmaschinen, Staubsaugerroboter ohne Wischfunktion und Staubsaugerroboter mit Wischfunktion weniger Zeit für die Hausarbeit aufwenden zu müssen. Im Bundesländervergleich fällt auf, dass die Wienerinnen und Wiener generell weniger gerne putzen: Nur 33 % geben an, gerne zu putzen. In Oberösterreich sind es immerhin 46 % und in der Steiermark 40 %.
Männer putzen lieber ihre Autos
Das Klischee lebt, wenn es um die Beziehung zwischen Männern und ihren Autos geht. Die Sauberkeit im Auto im Vergleich zum Wohnraum empfinden 23 % der Männer als wichtiger. 45 % sagen, dass ihnen beides gleich wichtig ist. Innig ist allerdings auch die Beziehung zwischen Frauen und ihren Autos: 19 % empfinden die Sauberkeit des eigenen Wagens als wichtiger bis etwas wichtig. Deutlicher wird der Geschlechterunterschied erst, wenn der Spieß umgedreht wird: Nur 28 % der Männer finden, dass das Auto schmutziger sein darf als der Wohnraum, während dieser Aussage 39 % der befragten Frauen zustimmen. Das Auto ist übrigens der einzige Bereich, in dem Männer die Kompetenz nicht abgeben. 76 % der Männer putzen ihr Auto lieber selbst als es der Partnerin oder dem Partner zu überlassen. In Wien ist ein sauberes Auto für 22 % der Männer wichtiger als Sauberkeit im Wohnraum.
Hausarbeit wird oft als weibliche Kompetenz wahrgenommen
Reinigungstipps holt man sich eher nicht von Papa. 26 % aller Befragten geben an, dass sie sich Putztipps in erster Linie bei der Frau Mama holen, gefolgt vom Freundes- und Bekanntenkreis (23 %) und Google (19 %). Frauen fragen öfter nach, denn hier sind es 30 %, im Vergleich zu nur 22 % bei Männern. Dass die Hausarbeit stark in weiblicher Hand liegt, führt auch zu einer Mehrbelastung von Frauen. Während knapp ein Viertel der Männer (23 %) die Belastung durch die tägliche Hausarbeit als sehr stark bis eher stark empfinden, sind es bei den Frauen mehr als jede Dritte (36 %). Wenn es um den Beliebtheitswert des Putzens geht, sind sich Frauen und Männer ausnahmsweise einig: 60 % der Befragten (64% Männer, 55% Frauen) putzen gar nicht gerne. Dieser Umstand verdeutlicht einmal mehr: Haushaltstätigkeiten werden als Arbeit empfunden – selbst unbezahlt.
Männer putzen nicht gerne allein
Gute Nachrichten: Nicht alles an der Hausarbeit ist schlecht. Die beliebteste Haushaltstätigkeit der Österreicherinnen und Österreicher ist das Kochen (42 %), gefolgt vom Staubsaugen (30 %). Aber zurück in die österreichischen Haushalte: Männer putzen nicht gerne allein. Während fast drei Viertel der Frauen (73 %) angeben, allein zu putzen, werden 46 % der Männer nur gemeinsam mit der Partnerin oder dem Partner aktiv. In Wien gibt darüber hinaus mehr als jede dritte Frau (67 %) an, in erster Linie für die Reinigung des Haushalts zuständig zu sein.
Die Studie zum „Putzverhalten der Österreicherinnen und Österreicher“ wurde von der TQS-Research & Consulting KG im Auftrag von Vorwerk Österreich durchgeführt. Befragt wurden 1.000 Personen in Österreich mittels CAWI (Computer Assisted Web Interviews), repräsentativ nach Alter, Geschlecht, Bundesland und Wohnsituation. Die befragten Personen waren zum Zeitpunkt der Befragung (23. Mai bis 27. Mai 2024) zwischen 15 und 68 Jahre alt, nach eigenen Angaben männlich, weiblich oder divers und lebten alleine oder in Mehrpersonenhaushalten, in verschieden- oder gleichgeschlechtlichen Beziehungen.