Die SPÖ hat sich am Freitagabend mit einer Veranstaltung am Yppenplatz in Wien-Ottakring aus dem EU-Wahlkampf verabschiedet.
Spitzenkandidat Andreas Schieder bewarb dabei einmal mehr sein "tolles Programm" für soziales Europa, Standort, Frauenrechte und Jugend: "Das gibt es nur, wenn die Mitte gestärkt wird und das ist die SPÖ." Parteichef Andreas Babler betonte: "Wer uns stärkt, stärkt das Bollwerk gegen Rechts".
Während bei der ÖVP Parteichef Karl Nehammer am Donnerstag den Abschluss-Event sogar ausgelassen hatte, rückte die SPÖ ihren Vorsitzenden in den Vordergrund. Babler war auserwählt, die abschließende und längste Rede zu halten. Neben dem Dank an alle Mitstreiter lautete das Credo des SP-Chefs, mehr Gerechtigkeit in allen Lebensbereichen spürbar machen zu wollen.
Wieder richtete Babler, der davor und danach unzählige Hände schüttelte, indirekt eine Einladung an Grün-Wähler: "Wir wollen renaturieren." Auch Schieder betonte, dass Klimaschutz nur ernst zu nehmen sei, wenn er in die richtigen Hände komme - und das seien eben nicht jene der Grünen sondern jene der Sozialdemokratie.
Ohnehin gefielen dem Spitzenkandidaten die Programme der anderen Parteien nicht sonderlich. Bei den NEOS erkannte er ein "Europa der Eliten". Bei der ÖVP bedauerte er, dass der von ihr beschworene "Hausverstanden" nie vorbeischaue und mit der FPÖ würde es in Richtung weniger Demokratie und mehr Nationalismus gehen.
Versammelt hatte die SPÖ am für sein Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen immer wieder gewürdigten Yppenplatz in Wien-Ottakring einige hundert Sympathisanten, um sich einen "letzten Schwung" zu geben, wie die Listenzweite Evelyn Regner betonte. Man wolle, wie das die SPÖ nun eben immer tue, bis zum letzten Kilometer laufen und das ohne zu provozieren und Hass zu schüren. Was bei der FPÖ John Otti, ist bei der SPÖ nun offenbar Roman Gregory. Mit seinen "President Friends" beschallte er über mehrere Stunden den Yppenplatz.