Das geplante Hochhausprojekt am Wiener Heumarkt verharrt in der Schwebe: Sowohl der ursprüngliche Entwurf als auch ein redimensionierter Plan warten noch auf ihre Genehmigung.
Die Geschichte um das geplante Hochhausprojekt am Wiener Heumarkt ist um eine weitere Facette reicher: Wie der "Kurier" am Dienstag berichtet, sei das ursprüngliche Projekt mit dem 66 Meter hohen Turm nicht aufgegeben worden und sei bei der Baubehörde - ebenso wie der redimensionierte Plan - weiterhin anhängig. Kritik an diesem Umstand äußern die Wiener ÖVP und FPÖ.
Laut dem Bericht habe der Investor Michael Tojner jenes Projekt, dessentwegen die Wiener Innenstadt 2017 auf die "Rote Liste" der gefährdeten Welterbe-Stätten gesetzt wurde, gar nicht zurückgezogen. Es harre ebenso der Baubewilligung wie das später eingereichte Projekt mit dem 56,5 Meter hohen Turm. Dieses Vorgehen würde es theoretisch ermöglichen, das Projekt in der ursprünglichen Form zu realisieren, sofern die Stadt Wien den Welterbe-Titel abgeben würde respektive der Titel von der UNESCO aberkannt werden sollte.
"Das Projekt aus dem Jahr 2018 ist nach wie vor bei uns anhängig; es fehlt aber ein positives Ergebnis aus dem UVP-Verfahren, sodass das Projekt nicht weiter behandelt werden kann", zitiert der "Kurier" Baupolizei-Leiter Gerhard Cech. Auch die eingereichte Nachfolge-Variante harre der Umweltverträglichkeitsprüfung. Elisabeth Olischar, Planungssprecherin der Wiener Volkspartei, bezeichnete das Vorgehen am Dienstag in einer Aussendung als "unwürdiges Ping-Pong-Spiel". "Durch so eine Vorgangsweise wird geradezu mit dem Weltkulturerbe gespielt und das Einvernehmen mit der UNESCO riskiert." Kritik kommt auch vom FPÖ-Planungssprecher Toni Mahdalik.