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Greenpeace-Aktivisten stellten meterhohen Bohrturm am Wiener Karlsplatz auf

28-05-2024, 08:51

Anlässlich der OMV-Hauptversammlung am Dienstag warnten Greenpeace-Aktivisten am Wiener Karlsplatz mit einem sechs Meter hohen Modell-Gasbohrturm vor den Folgen der geplanten Gasprojekte.

Unter dem Motto "Wäre hier Gas, die OMV würde bohren!” kritisierten die Umweltschützer den profitgetriebenen und klimaschädlichen fossilen Ausbaukurs der OMV.

Greenpeace fordert Stopp von Gasprojekt Neptun Deep

Greenpeace fordert den sofortigen Stopp des Neptun Deep Gasfeldes im Schwarzen Meer vor Rumänien, da es die Klimakrise befeuere und die lokale Artenvielfalt bedrohte. "Der Bau von Neptun Deep steht im Widerspruch zu jeglichen Klimaschutzbemühungen. Für ein paar Jahre mehr Profit nimmt die OMV massive Klimaschäden in Kauf, doch die Rechnung müssen am Ende wir alle bezahlen. Die OMV muss Neptun Deep sofort stoppen", so Marc Dengler, Klima- und Energieexperte bei Greenpeace in Österreich.

Neptun Deep ist das größte geplante fossile Gasprojekt innerhalb der EU. Bis zum voraussichtlichen Betriebsende 2047 wird es laut den Unterlagen der laufenden Umweltverträglichkeitsprüfung 276 Millionen Tonnen Treibhausgase verursachen, das ist so viel wie Österreich in dreieinhalb Jahren ausstößt. Über die 20-jährige Laufzeit soll laut Greenpeace-Aussendung auch das mit Chemikalien verseuchte Produktionswasser zurück ins Meer geleitet werden. Hinzu kommen potentielle Gaslecks und der Baulärm, der die ohnehin schon gefährdeten Delfine im Schwarzen Meer zusätzlich bedroht, warnen die Aktivisten.

Beschwerde gegen OMV eingereicht

Bereits jetzt gerät der ursprünglich für den Sommer geplante Baustart von Neptun Deep in Verzug. Umweltschützer sehen die fossilen Ausbaupläne der OMV als Bruch mit den OECD-Richtlinien für verantwortungsvolles Wirtschaften. Erst letzte Woche reichten Greenpeace und Fridays for Future daher eine Beschwerde bei der zuständigen Kontaktstelle ein. Greenpeace Rumänien hat eine Klage gegen den Flächenwidmungsplan eingereicht, der die Gasbohrungen im Neptun Deep Feld grundsätzlich erlaubt. Auch der Anrainerstaat Bulgarien hat sich im UVP-Verfahren besorgt über die Auswirkungen von Neptun Deep geäußert. Insgesamt 45.000 Menschen aus Österreich und Rumänien unterstützen bereits die Greenpeace-Petition zum Stopp des Projektes.

Bei der OMV Hauptversammlung gibt es am Dienstag um 17 Uhr vor dem Eingang der Messe Wien eine Kundgebung von Attac und der zivilgesellschaftlichen Initiative "OMV & Co Vergesellschaften”, zu der auch Greenpeace aufruft.

(Red)

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