In Wiener Kindergärten gibt es große Defizite in Bezug auf die Deutschkenntnisse der Kinder. Sowohl frisch zugewanderte als auch in Wien geborene Kinder haben Schwierigkeiten, die Sprache ausreichend zu beherrschen. Dies führt zu einem erschreckenden Anstieg von Gewalt und kriminellen Delikten an Schulen. Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr und Bildungsminister Martin Polaschek setzen sich für eine bessere Sprachförderung im Kindergarten ein und fordern Maßnahmen zur Gewaltprävention.
In Wiener Kindergärten gibt es ein großes Problem: Viele Kinder haben Schwierigkeiten, ausreichende Deutschkenntnisse zu erwerben. Laut Professor Ednan Aslan, Experte für Islamische Religionspädagogik, betrifft dies nicht nur frisch zugewanderte Kinder, sondern auch in Wien geborene Kinder. Besonders in bestimmten Bezirken gibt es Kindergartengruppen, in denen nahezu alle Kinder eine nicht-deutsche Muttersprache haben. Dies führt dazu, dass immer mehr Kinder nach dem mehrjährigen Besuch eines Kindergartens Schwierigkeiten haben, einen vollständigen Satz auf Deutsch zu sprechen. Wie der ORF berichtet, sind diese Defizite auch bei vielen Schülern in der ersten Klasse Volksschule zu beobachten.
Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr von den NEOS sieht hier dringenden Handlungsbedarf. Er betont, dass bis zu einem Drittel der Erstklässler außerordentliche Schüler sind, die die deutsche Sprache nicht ausreichend beherrschen. Die gute Nachricht ist jedoch, dass Kinder sehr schnell lernen und daher bereits im Kindergartenalter gezielt gefördert werden sollten. Wiederkehr fordert daher eine Deutschoffensive mit mehr Sprachförderung und Unterstützung für das Personal, damit alle Kinder in Wien eine gute Beherrschung der deutschen Sprache erlangen können.
Gewerkschaft der Pflichtschullehrer-Vorsitzender Thomas Krebs von der FCG sieht in den fehlenden Deutschkenntnissen der Kinder ein großes Problem. Er betont, dass diese Defizite nicht nur die Schüler, sondern auch die Lehrer betreffen. Denn oft können Lehrpersonen von ihren Schülern nicht mehr verstanden werden, was zu einer erschwerten Kommunikation im Unterricht führt. Krebs kritisiert, dass bisherige Initiativen zur Förderung der Sprachkenntnisse offensichtlich nicht ausreichend waren.
Neben den Problemen mit der deutschen Sprache wächst auch ein anderes Problem heran: die Gewalt an Schulen. Laut Statistiken des Innenministeriums hat sich die Zahl der Straftaten an Schulen in den letzten Jahren deutlich erhöht. Wie der ORF berichtet, hat sich diese Zahl von 2021 auf 2023 nahezu verdoppelt. Dies ist besonders besorgniserregend, da im Jahr 2021 aufgrund der Pandemie die Schulen über mehrere Wochen geschlossen waren und die Zahlen somit nach unten verzerrt wurden.
Im Vergleich zum Vorjahr ist auch ein Anstieg zu verzeichnen. Besonders auffällig ist dabei, dass die meisten Straftaten in den Außenbezirken Wiens begangen wurden. Die Donaustadt, Floridsdorf und Ottakring verzeichnen die höchsten Zahlen an Straftaten an Schulen. Gewerkschafter Krebs weist jedoch darauf hin, dass diese Statistik nicht die massiven Respektlosigkeiten gegenüber Lehrern abbildet. Oft werden Lehrer von ihren Schülern auf das Vulgärste und Ordinärste beschimpft.