Am Dienstag präsentierten die Einrichtungen in einem "Nationalpark-Campus" in der Wiener Innenstadt ihre große Schutzwirkung für die Natur.
Obwohl die sechs heimischen Nationalparks nur drei Prozent der österreichischen Staatsfläche ausmachen, sind mehr als 70 Prozent aller wichtigen Artengruppen in ihnen vertreten. Anlässlich des internationalen Tages der Biodiversität am Dienstag präsentierten die Einrichtungen in einem "Nationalpark-Campus" in der Wiener Innenstadt neben dem Burgtheater ihre große Schutzwirkung für Tiere, Pflanzen und Naturräume.
"Weltweit beobachten wir eine dramatische Biodiversitätskrise: Tier- und Pflanzenarten, Naturlandschaften, biologische und genetische Vielfalt gehen immer schneller und in immer größerem Ausmaß verloren. Es ist dringend notwendig, dieser besorgniserregenden Entwicklung entgegenzutreten", sagte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) bei der Eröffnung. Die sechs österreichischen Nationalparks Hohe Tauern, Neusiedler See - Seewinkel, Donau-Auen, Kalkalpen, Thayatal und Gesäuse wirkten angesichts des fortschreitenden Artenverlusts als "effektive Gegenstrategie".
Davon konnten sich auch die vorwiegend jungen Besucherinnen und Besucher des Nationalpark-Campus ein Bild machen. In sechs Stationen gaben die Ranger einen Einblick in ihre Nationalparks, vom höchsten Gipfel der Alpen bis zu den weiten pannonischen Tiefebenen.
Die österreichischen Nationalparks sind nicht nur als Einzelspieler wichtig für den Artenschutz, sondern auch als Team. "Sie ergänzen einander aufgrund ihrer Lage sehr gut. Das Zusammenwirken von alpinen, pannonischen und nördlich-kontinentalen Nationalparks ist ein wichtiger Faktor", sagte Christian Übl, Obmann der Nationalparks Austria. Zudem kooperieren die Parks auch bei einer Vielzahl von Projekten.
Für den Biodiversitätsforscher Thomas Wrbka sind die Nationalparks auch "Freilandlabore". "Ein Nationalpark verhindert den weiteren Verlust von Lebensräumen für Tiere und Pflanzen. Er verhindert aber auch die Verschlechterung der Qualität von Lebensräumen, etwa ihre Aufspaltung durch Siedlungen oder Straßen. Die Vernetzung von Schutzgebieten ist für den Artenschutz daher essenziell. Es gibt hier aber noch viel zu tun, sagte Wrbka.