Zuletzt hat das neu gestaltete Areal am Wiener Cobenzl für Schlagzeilen gesorgt, die Location scheint aber beliebt zu sein.
Laut dem neuenPächter, der DoN-Group des Gastronomen Josef Donhauser, ist die Buchungslage etwa bei den Events sehr gut. Das Unternehmen ist seit dem Frühjahr neuer Betreiber. Dem früheren Pächter hat die Stadt die Investitionskosten ersetzt, nachdem dieser sich zurückgezogen hat.
Man sei in Sachen Veranstaltungen bis Dezember ausgebucht, berichtete ein Sprecher der DoN-Group am Mittwoch der APA: "Es läuft sehr gut." Auch mit der Auslastung des Rondell-Cafes sei man zufrieden. Eröffnet worden war das völlig neu gestaltete Schloss-Gelände 2022. Als Betreiber fungierte zunächst der Unternehmer und Gastronom Bernd Schlacher. Der Motto-Chef stieg 2020 in das Projekt ein, das er gemeinsam mit dem Chef der Supernova-Gruppe, Frank Albert, entwickelte.
Die als Weitsicht Cobenzl GmbH firmierende Betreibergesellschaft hat den Pachtvertrag jedoch im Vorjahr wieder gekündigt. Die Investitionskosten für die Errichtung bzw. Sanierung der Gebäude wurden in weiterer Folge von der Stadt übernommen. Ein Gutachten habe einen Ersatz von 13,5 Mio. Euro errechnet, teilte die zuständige Forst- und Landwirtschaftsabteilung der Stadt Wien am Dienstag mit. Dieser sei von der Stadt vertragsgemäß zu begleichen.
Insgesamt wurden 20 Mio. Euro in die Neugestaltung des Schlossareals investiert - also in den Neubau des Cafe Rondell, in den neuen Eventbereich und die Außenanlagen sowie die Renovierung des Kuppelsaals und der Meierei. Abzüglich der 6,5 Mio. Euro, die sich aus den geleisteten Zuschüssen durch die Stadt, öffentlichen Förderungen und aus Abschreibungen über zwei Jahre Nutzungszeitraum ergeben, würden nun 13,5 Mio Euro erstattet, hieß es.
Gegenüber der ORF-Sendung "Wien Heute" hielt der stellvertretende Forstdirektor Herbert Weidinger fest, dass die Zahlung nicht als Verlust zu werten sei. "Wir bekommen sozusagen eine Investition, die jemand anderes vorfinanziert hat. Und das ganze Gebäude ist jetzt in einem Topzustand", erklärte er. Die Stadt hätte die Arbeiten vermutlich nicht billiger durchführen könnten, meinte er.
Kritik kam von der FPÖ. Deren Wirtschaftssprecher Udo Guggenbichler sprach in einer Aussendung von einer "verschwenderischen und kurzsichtigen Finanzpolitik". Es sei bis heute unverständlich, warum die Stadt keine effektiveren Vertragsbedingungen aushandeln habe können: "Die finanzielle Last dieser Fehlentscheidungen wird einmal mehr auf die Bürgerinnen und Bürger Wiens abgewälzt."