Der 26-Jährige hatte sich im Gefängnis, wo er eine Haftstrafe wegen Drogendelikten verbüßte, von der Organisation anwerben lassen. Nach seiner Entlassung vermittelte er der Bande dann zwei "Geldabholer".
Der 26-Jährige hatte sich im Gefängnis, wo er eine Haftstrafe wegen Drogendelikten verbüßte, von der Organisation anwerben lassen. Nach seiner Entlassung vermittelte er der Bande dann zwei "Geldabholer".
Diese beiden Männer suchten im vergangenen April bzw. Juni 15 betagte Personen in Wien auf und machten den Opfern vor, sie seien Polizeibeamte und müssten deren Ersparnisse und Schmuck sicherstellen, weil in ihrer Gegend Einbrecher ihr Unwesen trieben und ihre Wohnung nicht mehr sicher sei. Inkriminierter Schaden: 530.000 Euro.
Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Verteidiger Michael Dohr erbat Bedenkzeit, Oberstaatsanwalt Norbert Hauser gab vorerst keine Erklärung ab.
Er habe sich auf die Bande eingelassen, "weil das ein guter Freund war, der mit mir geredet hat", schilderte der Angeklagte. Der ihm von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) unterstellte Vorwurf, er sei ein Logistiker der kriminellen Vereinigung gewesen, wies der gelernte Friseur zurück. Weder habe er falsche Polizeiausweise noch Kryptohandys besorgt noch das bandeninterne Vorgehen koordiniert. Für seine Vermittler-Dienste habe er rund 10.000 Euro bekommen, sagte der 26-Jährige.
Bei der Strafbemessung wurde das Geständnis des Angeklagten mildernd berücksichtigt. Erschwerend waren der rasche Rückfall nach der vorangegangenen Verurteilung sowie "das Ausnützen der besonderen Vulnerabilität der Opfer", wie der Richter sagte: "Das geht einfach nicht, dass betagte Personen derart schäbig ausgenommen werden."
(APA/Red)