Im Wiener Auktionshaus im Kinsky wird Klimts unvollendet gebliebenes "Bildnis Fräulein Lieser" versteigert.
Im Wiener Auktionshaus im Kinsky findet am Mittwoch ab 17 Uhr eine außergewöhnliche Versteigerung statt: Als Abschluss und Höhepunkt eines "Gustav Klimt Sale" mit 19 Objekten der Wiener Moderne kommt das "Bildnis Fräulein Lieser", das jahrzehntelang verborgen in österreichischem Privatbesitz war, unter den Hammer. Der Schätzpreis beträgt 30 bis 50 Millionen Euro, ein Erlös von bis zu 70 Mio. Euro wurde im Vorfeld für denkbar gehalten.
Das 140 mal 80 cm große Bild, das aus 1917 und somit aus dem Spätwerk des weltberühmten Künstlers stammt, wurde einem internationalen Publikum etwa in London, Zürich und Hongkong präsentiert. Die jetzigen Besitzer hätten es vor etwa zwei Jahren von entfernten Verwandten geerbt, davor war es wiederum über mehrere Generationen vererbt worden, hieß es seitens des Auktionshauses. Zwischen 1925 und den 1960ern-Jahren ist sein genaues Schicksal ungeklärt - und damit auch der Verbleib während der Naziherrschaft. Infolge der Lücken in der Provenienz des Bildes soll der Erlös auf Basis einer Vereinbarung nach den sogenannten "Washington Principles" unter mehreren möglichen Rechtsnachfolgern aufgeteilt werden.