Der Michaelerplatz im 1. Wiener Gemeindebezirk wird umgestaltet. Am Montag erfolgte der Spatenstich.
Im Einklang mit dem Denkmalschutz sollen neun Bäume gepflanzt, Gräserbeete angelegt und ein Wasserspiel errichtet werden, erläuterten Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) und Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP). Auch mehr Verkehrsberuhigung und mehr Platz für Fußgängerinnen und Fußgänger seien vorgesehen. Zu Jahresende sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Der runde Platz, umgeben von Hofburg, Michaelerkirche und Looshaus, ist nicht nur für Wien-Urlauber ein beliebter Treffpunkt. Sima sprach von einer "umfassenden Aufwertung" des Areals. "Durch die neue Pflasterung auf dem Michaelerplatz wird es zu einer erheblichen Verbesserung hinsichtlich der barrierefreien Nutzung des Platzes kommen", sagte Figl. Die Wünsche nach mehr Grün, erhöhter Aufenthaltsqualität, Erhalt des historischen Stadtbildes sowie Freihaltung der geschichtsträchtigen Sichtachsen würden erfüllt.
Die Fußgängerzone wird von der Seite des Kohlmarktes über die Platzmitte bis zur Reitschulgasse erweitert. Durch eine helle Natursteinpflasterung, die das Versickern von Niederschlagswasser ermöglicht, soll das holprige Pflaster der Vergangenheit angehören. Zahlreiche Sitzgelegenheiten sollen entstehen sowie ein taktiles Leitsystem für sehbehinderte Menschen.
Die übrige Fläche wird zur Begegnungszone. Der motorisierte Verkehr wird durch eine Einbahn von der Herrengasse bis zur Reitschulgasse gelenkt. Ausgenommen von der Einbahnregelung sind Radfahrer und Taxis, der Taxistandplatz in der Reitschulgasse bleibt erhalten. Auch in Schaufler-, Herren- und Reitschulgasse bleibt das Radfahren gegen die Einbahn möglich. Ein Teil der Fiakerstellplätze übersiedelt in die Schauflergasse, vier Plätze bleiben, aufgeteilt auf zwei Buchten, am Michaelerplatz. Granitmuldensteine und Einlaufschächte sollen die Abwässer effizient ableiten.
In der Mitte sollen künftig Blauglockenbäume Schatten spenden. Damit die Ausgrabungen unter dem Platz, die teilweise von oben einsehbar sind, keinen Schaden nehmen, wird für diese Baumgruppe eine Spezialkonstruktion errichtet. Die archäologischen Stätten werden restauriert, Freiflächen innerhalb begrünt, die Beleuchtung wird erneuert. Für den Bereich bei der Kirche fiel die Wahl auf drei Ulmen. Auf der Seite der Schauflergasse werden drei Säulen-Ulmen gepflanzt. Der Grünanteil wird außerdem durch zwei große Pflanzbeete entlang des Michaelertrakts der Hofburg erhöht. Vor dem Looshaus entsteht ein Wasserspiel mit über 50 Bodendüsen, zudem kommen fünf Trinkhydranten.