Die persönlichen Bestzeiten bei den besten Österreichern und die Streckenrekorde sind nicht gefallen, trotzdem gab es beim 41. Vienna City Marathon unter dessen Hauptprotagonisten zufriedene Gesichter.
Ziele wurden erreicht, angestrebte Limits erbracht. Zur allgemeinen Stimmungslage am Sonntag trugen auch gute Wetterbedingungen bei, für das Prädikat "perfekt" war nur der Wind etwas zu stark. Und erneut ließen es sich unzählige Menschen nicht nehmen, die Aktiven anzufeuern.
Das war der Wien Marathon 2024
Wien Marathon 2024: Präsenz der Bevölkerung an der Strecke
Rennleiter Hannes Langer hob die Präsenz der Bevölkerung an der Strecke hervor, Athletinnen und Athleten kommen auch deswegen gerne in die Bundeshauptstadt. "Die letzten zwei Kilometer waren absolut geil wieder. Ich habe es nur noch genossen und versucht, die Stimmung zurückzugeben", sagte Julia Mayer. Österreichs Beste bewältigte die letzten paar hundert Meter der 42,195 km mit einem mit den Händen geformten Herz. Ihre Zeit von 2:31:25 Stunden hatte für die Niederösterreicherin diesmal keine so große Bedeutung, wichtiger war ihr der Sieg über sich selbst und ihren Körper.
Wieder hatte sie Pech, dass ein Rennen nach Monaten der Vorbereitung in die Zeit ihrer Periode gefallen ist, was sich bei ihr recht stark auswirke. "Ich habe mich die letzten zwei Tage schon darauf eingestellt, dass es schwer werden wird. Ich habe mich nur von Kilometer 12 bis 14 gut gefühlt, sonst ist es überhaupt nicht gerollt. Es war schon sehr, sehr hart", erklärte die 31-Jährige. Ihre Zeit würde sie daher in etwa gleich werten wie ihre Rekordzeit von 2:26:43 Std. im Dezember in Valencia. "Wenn die Bedingungen perfekt gewesen wären, hätte es diesmal ganz anders ausgeschaut."
Mayer erläuterte Fahrplan bis zu den Olympischen Spielen
Gut gelaunt erläuterte Mayer bei der Pressekonferenz Details über ihren Fahrplan bis zu den Olympischen Spielen, den Belastungshöhepunkt sieht sie in einem Trainingslager im Mai in Italien. Da wie auch in Wien sollen auf Abschnitten Passagen des Pariser Kurses simuliert werden, wo es deutlich mehr Höhenmeter als in Wien zu bewältigen gibt. "Vincent (Trainer Vermeulen, Anm.) sucht auch ein Laufband, wo man das (Profil) einstellen kann. Es wird definitiv speziell trainiert für Paris." In Wien war Mayer zweitbeste Europäerin, Ähnliches strebt sie auch bei Olympia an.
Auch Mario Bauernfeind kam in Wien auf "das europäische Stockerl", diesen dritten Rang hatte er sich vorher sicher nicht erwartet. Mehr als das oder Gesamtrang 15 freute ihn aber die tadellose Bewältigung der 42,195 km nach nur elf problemfreien Trainingswochen. "Ich hatte schon in der Früh ein richtig gutes Gefühl. Beim Halbmarathon habe ich dann gewusst, dass ich gute Beine habe und habe es bis ins Ziel genießen können. Die Stimmung war einfach nur bombastisch." Der 33-Jährige wartet nun ab, ob er im Juni bei der Rom-EM zum Einsatz kommen wird.
Mario Bauernfeind kam in Wien auf "das europäische Stockerl"
Gemeinsam mit Peter Herzog hat Bauernfeind, dass er im Herbst seinen nächsten Marathon laufen will. Während der Wiener nach seinen 2:14:19 Std. vom VCM dann seine im Vorjahr in Frankfurt aufgestellte Bestzeit von 2:12:49 Std. angreifen will, möchte Herzog sich zumindest in die Richtung dahin bewegen. "Berlin, Valencia, Frankfurt - es gibt alle Optionen", meinte der Salzburger auf Nachfrage der APA - Austria Presse Agentur wegen der Destination. Im Juli wird es für den ÖLV-Rekordler (2:10:06) jedenfalls in ein Höhencamp nach St. Moritz gehen.
Nach mehreren Rückschlägen während der vergangenen eineinhalb, zwei Jahren habe er nun wieder Lust auf Marathon bekommen, meinte der 36-Jährige. "Ich habe nicht so richtig eine Spannung aufbauen können, aber dafür war ich umso entspannter. Für mich waren das sehr gute Wien-Bedingungen, absolute Leistungstemperaturen. Es war super. Ich habe das Marathon-Feeling richtig aufgesaugt. Es war für mich ein wunderbares Comeback", sagte der in 2:15:29 fünftbeste Europäer und Gesamt-19. "Im Herbst würde ich gerne an dem Ganzen wieder anschließen."