Die Diskussion um eine Seilbahn über Wien geht weiter. Eine Studie hat nun das Potenzial von zwei Stadtseilbahn-Projekten in der Bundeshauptstadt untersucht. Wie der Standard berichtet, gibt es dabei sowohl positive als auch negative Ergebnisse.
Seit Jahren wird immer wieder über die Idee einer Seilbahn über Wien diskutiert. Zuletzt hat ein privater Unternehmer ein Seilbahnprojekt vom Bahnhof Heiligenstadt bis zum Kahlenberg vorgestellt. Die Stadt äußerte Bedenken, hat aber in ihrem Regierungsprogramm versichert, die Machbarkeit von einigen Stadtseilbahnprojekten zu prüfen. Wie der Standard berichtet, liegt nun eine Studie vor, die das Potenzial von zwei Stadtseilbahn-Projekten in der Bundeshauptstadt untersucht hat. Diese wurde vom Verkehrsplanungsbüro Komobile durchgeführt.
Im Gegensatz zu anderen europäischen Städten, in denen Stadtseilbahnprojekte meist topografische Hindernisse überwinden müssen, gibt es diese in Wien laut Studie nicht. Stattdessen könnten bestehende Öffi-Systeme optimiert oder ausgeweitet werden, um die fehlenden topografischen Barrieren zu überwinden. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass Straßenbahnen und Busse sich generell besser zur Erweiterung oder Verbesserung des Öffi-Systems eignen.
Die Studie zeigt auch, dass es keine Kostenvorteile im Vergleich zu den bestehenden öffentlichen Verkehrsmitteln gibt. Zudem werden erhebliche Raumwiderstände und Hürden erwartet, da private Grundstücke, dicht bebaute Siedlungen oder Schutzgebiete überflogen werden müssten. Diese Hindernisse könnten zu Verzögerungen und höheren Kosten führen.
Die Wiener SPÖ betont in einer Stellungnahme, dass die Studie gezeigt habe, dass eine Stadtseilbahn nicht zielführend sei. Der Schwerpunkt sollte weiterhin auf dem Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel liegen. Die Neos-Mandatar Stefan Gara hingegen betont, dass die Studie den Beginn eines Diskurses über Stadtseilbahnen markiere. Die Neos seien weiterhin offen für innovative Mobilitätslösungen, solange ein verkehrlicher Nutzen gegeben sei.