Das Heliometer in der Kuffner-Sternwarte ermöglicht beeindruckende Einblicke in den Wiener Nachthimmel. Mit seiner einzigartigen Geschichte und modernen Restaurierung ist es ein wahres Juwel für Astronomiebegeisterte und Schaulustige jeden Alters.
Seit seiner Gründung im Jahr 1884 durch den jüdischen Unternehmer Moritz von Kuffner, Besitzer der Ottakringer Brauerei, ist das Heliometer in der Ottakringer Sternwarte ein faszinierendes Instrument der Astronomie. Es war das größte Heliometer der Welt und ermöglichte zu Beginn des 20. Jahrhunderts die direkte Messung der Entfernung zu Sternen am Himmel. Eine Sensation, die weltweit ihresgleichen sucht. Norbert Fiala, vom Verein Kuffner-Sternwarte, schwärmt im Interview mit "Wien heute": "Es gibt kein vergleichbares Gerät, das noch erhalten ist."
Die Geschichte des Heliometers ist jedoch nicht nur von faszinierender Technik geprägt, sondern auch von dunklen Kapiteln der Vergangenheit. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Objektiv gestohlen und Kuffner wurde aus Österreich vertrieben. Seine Sternwarte wurde "arisiert" und erst 1947 als Volkssternwarte wiedereröffnet, jedoch ohne funktionierendes Heliometer.
Dank einer großzügigen Spende von Kuffner-Erben, die mittlerweile in den USA leben, konnte nun die Heliometer-Optik restauriert werden. Insgesamt 100.000 Euro wurden für die Modernisierung des Instruments aufgebracht. "Das Tolle jetzt ist, dass es eine moderne Optik bekommen hat, mit der man alles am Himmel wunderbar sehen kann. Und diese Optik liefert wirklich prächtige Bilder", freut sich Fiala.