Seit Donnerstag bereichert ein neuer Brunnen das Wiener Museumsquartier.
„The Fountain of Exhaustion“ vom ukrainischen Künstler Pavlo Makov hat seit der ersten Idee seinen symbolischen Wert verändert. Ursprünglich beabsichtigte Makov mit seinem Werk, den Umgang mit dem kostbaren Gut Wasser in seiner Geburtsstadt Charkiw zu thematisieren. Als Beitrag der Ukraine zur 59. Venedig Biennale 2022 interpretierte man es als Symbol der Resilienz des ukrainischen Volkes.
"Die Menschheit und ihre Zukunftsvisionen sind in einem ständigen Erschöpfungsprozess begriffen. Es ist schwierig, damit zu leben, und es scheint noch schwieriger für uns zu sein, etwas dagegen zu tun", kommentiert der 1958 geborene Künstler seine Brunnenskulptur, die nun den ganzen Sommer im Haupthof des Museumsquartiers aufgestellt bleibt. "Kunst ist keine Medizin, sie ist eher eine Art Diagnose. Kunst allein kann kaum die Welt retten. Ich hoffe, dass sie uns dennoch ermutigen kann, unsere Komfortzone zu verlassen."
"The Fountain of Exhaustion" ist eine an einer Wand pyramidenförmig befestigte Anzahl kleiner Bronzetrichter, bei der das in den obersten Trichter fließende Wasser sich in jeder Etage immer mehr aufteilt, bis ganz unten zwölf Trichter nur jeweils mit einem schmalen Rinnsal befüllt werden - als Symbol für "die Verknappung natürlicher Ressourcen, aber auch die Schwächung der Demokratie und die Erschöpfung der Menschheit, gegen die aktuellen Krisen anzukämpfen".