Von seiner Ergreifung im Jänner 2019 an hatte der falsche Polizist acht Seniorinnen im Alter von über 70 bis Mitte 80 Jahren um Bargeld, Juwelen und Wertsachen erleichtert. Der gesamte Schadensbetrag beläuft sich auf 245.000 Euro.
Von seiner Ergreifung im Jänner 2019 an hatte der falsche Polizist acht Seniorinnen im Alter von über 70 bis Mitte 80 Jahren um Bargeld, Juwelen und Wertsachen erleichtert. Der gesamte Schadensbetrag beläuft sich auf 245.000 Euro.
Der 39-Jährige erhielt eine zusätzliche Strafe von drei Jahren und vier Monaten, nachdem das Landgericht in München ihm bereits für Taten im Jahr 2021 eine Haftstrafe von zwei Jahren und acht Monaten auferlegt hatte. Somit beläuft sich seine Gesamtstrafe auf sechs Jahre. Das Urteil aus Wien ist jedoch noch nicht rechtskräftig. Der Verurteilte bat um Bedenkzeit, während die Staatsanwältin zunächst keine Stellungnahme abgab.
Während seines Prozesses gab der 39-Jährige an, dass er das gestohlene Geld für Drogen und Glücksspiel ausgegeben habe. "Ich weiß, dass ich scheiße gebaut habe. Ich wollte Befriedigung. Ich bin deshalb in die Spielhallen gegangen." In einem Fall entwendeten er und seine Mittäter einer älteren Dame Schmuck, Gold und Münzen im Gesamtwert von 130.000 Euro, indem sie sich mit gefälschten, aus dem Internet bezogenen Identitätsnachweisen als angebliche Polizisten ausgaben. Der Beschuldigte wohnt in Deutschland und erklärte, er habe nie eine Schule besucht oder eine Ausbildung abgeschlossen. Offensichtlich finanzierte er sein Leben seit seiner Jugend durch kriminelle Tätigkeiten. Die aktuellen, ihm in Österreich zur Last gelegten Straftaten verübte er, während er auf der Flucht war - nach einem früheren Urteil hatte er beschlossen, ins Ausland zu fliehen, anstatt seine Strafe in Deutschland zu verbüßen.
Wer seine Mittäter waren, auf welche Weise sie vorgingen und wie die betroffenen Frauen getäuscht wurden, konnte oder wollte der 39-Jährige vor Gericht nicht darlegen. "Ich habe sehr viel Drogen genommen in der Zeit. Sechs Gramm Kokain, manchmal zehn Gramm am Tag. Ich kann mich nicht erinnern. Es tut mir leid, was ich gemacht habe", erklärte der Beschuldigte. Den Geschädigten wurde weisgemacht, dass in ihrer Umgebung Einbrecher aktiv seien und die Polizei ihre Wertsachen zur Sicherung vor den Kriminellen in Verwahrung nehmen müsse. In manchen Fällen wurde ihnen sogar suggeriert, dass die Einbrecher schon in ihren Wohnungen gewesen seien, indem - unbemerkt von den Bewohnerinnen - Schränke und Kommoden geöffnet und Inhalte der Schubladen auf den Boden verteilt wurden.
(APA/Red)