Am Freitag verabschiedet sich "Radeln For Future" mit "Bye Bye Bike Ride".
Seit dem Jahr 2021 engagiert sich die Kampagne "Radeln For Future" für die Erweiterung des Fahrradwegenetzes in Wien sowie für eine Verkehrswende. Nach drei Jahren und drei großangelegten Wiener Fahrradweginitiativen betrachten die Mitglieder ihre Mission als abgeschlossen und geben die Auflösung bekannt. Die Errungenschaften der vergangenen Jahre sollen am 5. April mit einer Abschlussfahrt unter dem Leitspruch "Bye Bye Bike Ride" gewürdigt werden.
In der Gestaltung neuer Stadtteile wird großer Wert auf Radverkehrsfreundlichkeit gelegt, wie die Beispiele Seestadt Aspern und Nordbahnviertel zeigen. Diese Maßnahmen sollen städtische Verkehrsprobleme mindern. Die Fortschrittskoalition erkennt die Bedeutung und setzt auf umfangreiche Radwegeprojekte, um eine fahrradorientierte Verkehrspolitik zu fördern. Trotz Kritik von "Radeln For Future" an einzelnen Aspekten sieht man den eingeschlagenen Weg als richtig an.
Der Radverkehrsanteil in Wien erhöhte sich von 2012 bis 2023 von 6 auf 10 Prozent, was die Stadt in weltweiten Lebensqualitätsrankings nach oben brachte. Die Verkehrssicherheit für Kinder verbesserte sich durch neue Gesetze, wobei nun 10-Jährige nach einer Prüfung im Straßenverkehr radeln dürfen. Die Stadt und der Bund unterstützen Radfahrkurse für Volksschulkinder, um sie auf Unzulänglichkeiten im Radwegenetz vorzubereiten. Dies entspricht der Forderung, Radfahrkompetenz stärker in Bildungseinrichtungen zu verankern.
Am 23. Februar 2022 hat der Wiener Gemeinderat einen neuen Klimafahrplan angenommen, der vorsieht, dass der motorisierte Individualverkehr bis 203 auf 15 Prozent reduziert wird (aktuell bei 26 Prozent). Trotz großer Straßenbauprojekte, wie dem Bau der "Stadtstraße" und der Sanierung der Autobahn A4, bei denen über 1.200 Bäume gefällt werden sollen, bleibt das Bekenntnis zu nachhaltiger Mobilität bestehen. Nachdem 2022 die Initiative zur Förderung des Radverkehrs gestartet wurde, löste sich die "Radeln For Future"-Initiative nach der Ankündigung neuer Radverkehrsanlagen und der Veröffentlichung des Modal Split 2023 auf, welche einen Anstieg des Radverkehrsanteils von 9 auf 10 Prozent zeigen. Das Ziel, den Radverkehr zu stärken, wurde somit erreicht, wenn auch mit Verspätung.
Die für den 5. April 2024 angekündigte Kundgebung wird unter dem Titel "Bye Bye Bike Ride" die letzte Fahrraddemonstration der "Radeln For Future"-Bewegung sein. Nach einer ausgedehnten Runde durch die Bezirke Ottakring und Hernals ist geplant, in Anlehnung an den bisher größten "Gürtel Bike Ride" 2023 mit rund 1.200 Teilnehmern, den Gürtel von der Burggasse bis zur Spittelau zu befahren. Die Abschlussroute verläuft entlang des Donaukanals zurück zum Votivpark.
"Bye Bye Bike Ride"
Wann? Freitag, 05.04.2024, 17.00 Uhr (Treffpunkt), 17.30 Uhr (Abfahrt)
Wo? Votivpark