Ein in Wien ansässiger Serbe berichtete, er habe am Samstagabend ein zweijähriges Mädchen in der Wiener Innenstadt erblickt, das seit dem vergangenen Dienstag aus Zentralserbien als vermisst gemeldet ist.
Der Zeuge erklärte, er habe gegen 20:00 Uhr das Kind eventuell an einer Straßenbahnhaltestelle am Schottenring zusammen mit zwei Frauen gesehen und dies mit seinem Mobiltelefon aufgenommen, was die Wiener Polizei am Dienstag gegenüber den Medien bestätigte. Das Landeskriminalamt Wien hat daraufhin Untersuchungen eingeleitet.
Das Kleinkind war vor einer Woche im Ort Banjsko Polje bei der Stadt Bor in einem unbeobachteten Moment aus dem Garten des elterlichen Wochenendhauses verschwunden, hatten lokale Medien berichtet. Eine großangelegte Suche und Ermittlungen brachten bisher keinen Erfolg. Auch auf der Interpol-Website wurde die Fahndung nach dem Kleinkind inzwischen veröffentlicht.
Am Osterwochenende tauchte nun das Video aus Wien in serbischen Online-Portalen auf. Der Mann gab an, die Frauen, die das Mädchen bei sich hatten, hätten rumänisch gesprochen. Er war durch soziale Medien über den Vermisstenfall informiert. Der Zeuge kontaktierte nach seinen Beobachtungen am Abend des Karsamstag zunächst die serbischen Behörden. Erst diese wandten sich mit einem Ermittlungsersuchen an die Wiener Polizei, erläuterte die Landespolizeidirektion Wien auf APA-Anfrage.
Der Mann wurde daraufhin vernommen und das Video gesichert. Die genauen Umstände, insbesondere ob es sich tatsächlich um das vermisste Mädchen handelt, sind Gegenstand laufender Ermittlung des Landeskriminalamts, berichtete Polizeisprecher Markus Dittrich. Weitere Hinweise gebe es aktuell nicht, die Wiener Polizei werde jedoch aktiv über neue Entwicklungen informieren.