Die Wiener ÖVP möchte "mit aller Kraft" ihr Konzept gegen Jugendgewalt realisieren. Landesparteiobmann Karl Mahrer ist beunruhigt.
"Wir haben ein generell steigendes Gewaltpotential in Österreich – nicht zu bestreiten ist aber, dass Wien das klare Epizentrum der Gewalt ist", hatte die Partei Karl Mahrer im März zitiert. Die Sorge sei groß, berichtete dieser nun am Mittwoch im Gespräch mit VIENNA.at und verwies auf das Abschotten von Teilen der Bevölkerung sowie die Jugendgewalt.
Der setzt die Stadt-ÖVP nun eine eigenes Konzept entgegen. Zehn Punkte sind im "Aktionsplan zur Bekämpfung von Jugendgewalt" zu finden, erste Schritte wurden bereits gesetzt: "Die Gespräche zwischen Bürgermeister Ludwig und Stadtrat Mahrer sowie die Vereinbarung, die vorgeschlagenen Maßnahmen nun auf Expertenebene weiter auszuarbeiten, markieren durchaus einen historischen Moment der Zusammenarbeit über Parteigrenzen hinweg", so die Volkspartei am Mittwoch in einer Aussendung.
Es geht vor allem um den Bildungsbereich. "Transparente jährliche Erhebung und Veröffentlichung von Zahlenmaterial zu Gewaltdelikten an Wiens Schulen" lautet der erste Punkt, "Flächendeckende professionelle Gewaltprävention an allen Wiener Pflichtschulen und in den sozialpädagogischen Einrichtungen der MA 11" der zweite. Auch die Schulpflicht wird nicht ausgeklammert, jedoch geht der Plan über das Klassenzimmer hinaus.
Denn die Zuwanderung spielt ebenfalls eine Rolle. Die "Asylmigration nach Wien" soll verringert werden, die Volkspartei verlangt laut Mahrer ein Ende der von der Bundeshauptstadt hervorgerufenen "Magnetwirkung". Wien solle die gleichen Leistungen geben wie alle anderen Bundesländer auch, aber nicht mehr. Nicht eingehen wollte er allerdings auf das Thema Asyl-Obergrenze.
Beim Thema "No-go-Areas" stellte der frühere Landespolizeikommandant klar, dass es derartiges in der Stadt derzeit nicht gibt. "Wenn wir das aber in Zukunft sicherstellen wollen, dann müssen wir jetzt daran arbeiten", so der Landesparteiobmann, der seiner Heimat trotz allem Rosen streute: "Wien ist eine wunderschöne Stadt."