Der VGT hat am Wiener Stephansplatz eine Aktion zum Gründonnerstag in Verkleidung mit einer Schweinemaske gebracht.
Zu Ostern gedenkt die Christenheit des Todes und der Auferstehung von Jesus Christus. Gründonnerstag ist dabei der Erinnerung an das Letzte Abendmahl gewidmet. Heute hat der VGT daher am Stephansplatz in Wien einen Tierschützer in Verkleidung mit Schweinemaske ein Kreuz an aktuellen Bildern aus österreichischen Vollspaltenbetrieben vorbei tragen lassen. Anschließend wurde er von einem weiteren Aktivisten mit Totschnig Konterfei als Maske ans Kreuz gebunden.
Das Leid der Schweine auf Vollspaltenboden ist tatsächlich ein extremer Leidensweg über Monate. Nachdem der Verfassungsgerichtshof die Übergangsfrist für bestehende Vollspaltenbodenbetriebe als zu lange eingestuft hat, steht jetzt die Entscheidung über die Korrektur dieser Gesetzesstelle an. Wie lange soll es dauern, bis alle Schweinebetriebe umstellen müssen? Aber insbesondere, wie wird der neue Mindeststandard aussehen? Werden die Schweine einen physisch angenehmen Liegebereich mit tiefer Stroheinstreu bekommen, wie eigentlich gesetzlich vorgesehen und von Tierschutzminister Rauch angekündigt, oder wird es ein "strukturierter Vollspaltenboden Neu" sein, wie sich das ÖVP und Schweineindustrie wünschen? Diese Entscheidung fällt in den nächsten Tagen oder Wochen. Die Verantwortung liegt bei Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig.
VGT-Obmann DDr. Martin Balluch dazu: "Die moderne Lesart des Leidensweges Christi ist, dass er für alle Wesen aus Fleisch und Blut gestorben ist. Zu Ostern also an das Leid der Schweine zu erinnern, ist weder blasphemisch noch weit hergeholt. Auch Schweine sind leidensfähig, auch sie können ungerecht behandelt werden, auch ihnen steht eine Erlösung zu. Soweit jedenfalls die Sicht innerhalb des Christentums. In der irdischen Welt ist es unsere Aufgabe, das Leid der Schweine auf Vollspaltenboden jetzt und hier zu beenden. Wir fordern mit 92 % der Bevölkerung, ein Verbot des Vollspaltenbodens zusammen mit verpflichtender Einstreu in kurzer Übergangsfrist für alle Schweinebetriebe vorzuschreiben."