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Neuer Höchststand bei Seniorenstudierenden

27-03-2024, 08:27

An den Universitäten ist die Zahl der Seniorenstudierenden höher als jemals zuvor.

Im Wintersemester 2023/24 verzeichnete das Statistische Jahrbuch des Bildungsdepartements mit über 5.200 in öffentlichen Universitäten eingeschriebenen älteren Studentinnen und Studenten einen Rekord, was 1,8 Prozent aller Studierenden ausmacht. Somit sind sogar mehr Frauen über 55 und Männer über 60 eingeschrieben als vor der Einführung der Studiengebühren im Jahr 2001. Zu jener Zeit war die Anzahl auf 2.300 gesunken.

Inskribierte jeweils im Wintersemester, Frauen ab 55, MänŠner ab 60 ©APA

1.900 Seniorenstudierende an Uni Wien eingeschrieben

Die höchste Zahl an Seniorenstudierenden ist traditionell an der Universität Wien zu finden (1.900), darauf folgt die Universität Salzburg mit beinahe 1.000. An den Universitäten in Graz, Innsbruck und Klagenfurt sind jeweils etwas über 400 Seniorenstudierende eingeschrieben. Die niedrigste Anzahl älterer Studierender verzeichnen die medizinischen und künstlerischen Hochschulen, an denen zudem strenge Aufnahmeprozesse bestehen.

Der Großteil der Seniorenstudierenden besteht aus Frauen: Im Jahr 2023/24 betrug der Anteil der weiblichen Studierenden 62 Prozent, was über dem Durchschnitt aller Studierenden liegt (54 Prozent). Der Prozentsatz der Studierenden aus dem Ausland ist bei den älteren Studierenden hingegen wesentlich niedriger (13 Prozent im Vergleich zu 34 Prozent).

Spezialangebote für Seniorenstudierenden an Unis

Neben einem traditionellen akademischen Weg, der eine Matura oder eine Studienberechtigungsprüfung voraussetzt, bieten manche Hochschulen und Fachhochschulen spezielle Programme für ältere Studierende an. Die inhaltliche Ausrichtung, der Umfang und die Gebühren variieren dabei, in der Regel werden keine spezifischen Zulassungskriterien gefordert. Die im März ins Leben gerufene fünfte Ausgabe der "SeniorInnen UNI" an der Fachhochschule IMC Krems ist beispielsweise ein vier Semester dauernder Kurs, der sich auf "Ehrenamt" konzentriert und Module in Bereichen wie Gesundheit, IT oder Persönlichkeitsbildung beinhaltet. Das Semesterentgelt beträgt hier 400 Euro.

An den Universitäten wird ein breiteres Angebot präsentiert: So wurde beispielsweise 2007 in Klagenfurt in Kooperation mit unter anderem der Fachhochschule und der Pädagogischen Hochschule Kärnten ein "Seniorenstudium Liberale" ins Leben gerufen, das es den Studierenden ermöglicht, für 100 Euro je Semester aus einem Pool von Lehrveranstaltungen in Disziplinen wie Geschichte, Philosophie, Geografie, Betriebswirtschaft oder Mathematik zu wählen. Die Uni 55-PLUS in Salzburg bietet gegen eine Gebühr von 250 Euro Zugang zu mehr als 400 Lehrveranstaltungen aus sämtlichen Studienfächern oder zu 30 speziell für diese Altersgruppe entwickelten Lehrveranstaltungen – angefangen bei Vorlesungen über (Computer-)Kurse bis hin zu Seminaren oder Exkursionen.

"Studium Generale" an Uni Wien

An der Uni Wien gib es mit dem "Studium Generale" ein nachberufliches Studium, bei dem - Matura oder mehrjährige Berufserfahrung vorausgesetzt - auch ein eigener Abschluss erworben werden kann. Zur Wahl stehen Module aus Disziplinen von Archäologie und Botanik bis Theologie und Zeitgeschichte. Für die einsemestrigen Module, für die es nur eine Teilnahmebestätigung gibt, fallen 700 Euro an. Der viersemestrige Lehrgang zum "Akademischen Absolventen" kommt schon auf 7.800 Euro. Auf diesen kann man um 4.800 Euro noch ein "Master-Upgrade" draufsetzen und sich in zwei Semestern zum "Master of Arts (Continuing Education)" weiterbilden. Voraussetzung dafür ist allerdings neben Abschluss des Lehrgangs, dass man auch schon ein Bakkalaureat-, Bachelor-, Magister-, Master-, Diplomstudium, PhD oder Doktoratsstudium mit mindestens 180 ECTS (entspricht drei Jahren Vollzeitstudium) erfolgreich abgeschlossen hat.

(APA/Red)

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