In den letzten Wochen haben gleich mehrere Konflikte in Wien-Favoriten in blutigen Messerattacken geendet. Die Polizei patroulliert jetzt zwischen Reumannplatz und Keplerplatz im Minutentakt.
Favoriten bei Nacht, konkret am Reumannplatz, zeigt die dunkle Seite des 10. Wiener Gemeindebezirks. Erst vor wenigen Tagen kam es vor dem bekannten Eisgeschäft Tichy zu einer weil er einer Gruppe Frauen zu Hilfe eilen wollte. Ein Tatverdächtiger konnte nach intensiven Ermittlungen bereits gefasst werden.
Die Situation am Reumannplatz ist weiterhin angespannt, die Konflikte zwischen meist jungen Männern, die aus Kriegsgebieten geflohen sind, häufen sich. Eine Würstelstand-Besitzerin vor Ort spricht von einem Machtkampf zwischen Afghanen, Tschetschenen und Syrern: "Es braucht nur einer einen schief anschauen und es eskaliert." Auch sie selbst wurde bereits bedroht und spricht viele ihrer Kunden aus Selbstschutz bereits mit "Bruder" an.
Trotz Polizeipräsenz wird weiterhin mit Drogen gedealt und Jugendliche haben ihre Messer dabei, wie ein Lokalaugenschein der Sendung "Wien heute" zeigt. Ein Anrainer schätzt die Situation am Reumannplatz zwar nicht derart drastisch ein, trägt aber selbst immer eine Stichschutzweste. Die massiven Kontrollen der Polizei kommen bei Anrainern gut an, die Probleme sind damit aber noch lange nicht gelöst.