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Präventionsprojekt gegen Gewalt an Schulen ab April wieder in Wien

21-03-2024, 13:47

Die Wiener Rechtsanwaltskammer und die Bildungsdirektion starten wieder ein Präventionsprojekt gegen Gewalt an Schulen. Dieses läuft von April bis Juni.

Bei dem Projekt besuchen Rechtsanwälte Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Unterrichts und klären sie über Fragen aus dem Strafrecht auf. "Wir wollen vorbeugen statt strafen", sagte Bildungsdirektor Heinrich Himmer am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in der Neuen Mittelschule Koppstraße II in Ottakring.

1.151 Klassen besucht

Er sei dankbar, die Kooperation mit der Kammer fortsetzen zu können, so Himmer. Seit 2022 besuchten bereits 207 Anwältinnen und Anwälte 180 Einrichtungen und 1.151 Klassen. Damit seien bereits 30.000 Jugendliche erreicht worden, hieß es.

Auch heuer stehe bei dem Projekt wieder Aufklärung und Information im Mittelpunkt, hieß es von der Bildungsdirektion. "Wir beobachten, dass leider immer öfter Gewalt eingesetzt wird, um Konflikte zu lösen", ergänzte Direktor Ingo Stein. Gerade soziale Medien verschärften teils Konflikte unter den Schülern, weil "sie damit weit hinausgetragen werden können". "Wir brauchen diesen Moment des Innehaltens vor einer Gewalt- oder Hassaktion, bei dem die Jugendlichen noch einmal über die möglichen Konsequenzen ihres Handelns nachdenken", sagte Stein. Ganz nach dem Credo: "Wo hört der Spaß auf und wo fängt der Ernst an?"

In den Einheiten im Rahmen einer Unterrichtsstunde werden Fragen zu Delikten, Arten von Strafen aber auch zu Hass im Netz beantwortet. Nach dem Vortrag bekommen die Jugendlichen einen Flyer mit nach Hause.

Gewalt an Schulen: Präventionsprojekt geht im April los

Teilnehmen können laut Bildungsdirektion alle Wiener Klassen der siebenten bis neunten Schulstufe. Seit Mittwochnachmittag habe man bereits Anmeldungen aus 35 Schulen für 122 Klassen bekommen, erklärte Kammeramtsdirektorin Sabine Schug. Das Projekt findet von April bis Juni 2024 statt. Interessierte Schulen können sich online auf der Internetseite der Rechtsanwaltskammer anmelden. Die Anmeldung läuft bereits seit Mitte März.

Himmer betonte am Rande der Pressekonferenz, zudem dass eine derzeit diskutierte Herabsetzung des Strafalters von Jugendlichen seiner Ansicht nach keinen alleinigen Schutz vor Straftaten biete. "Ich glaube nicht, dass eine Herabsetzung die Lösung ist", sagte Himmer. Er verwies in diesem Zusammenhang auf Erkenntnisse von Experten. Die Kammeramtsdirektorin der Rechtsanwaltskammer Sabine Schuh erklärte, man werde sich bei Vorliegen eines konkreten Gesetzesentwurfes "sicher eingehend damit auseinandersetzen".

(APA/Red)

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