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Anklage gegen Teenie-Bande nach Schutzgeld-Erpressung in Wien

21-03-2024, 12:31

Die Wiener Staatsanwaltschaft hat beim Landesgericht eine Anklage gegen eine Gruppe jugendlicher Erpresser eingereicht

Die Teenie-Bande soll im September des letzten Jahres drei Feuerattacken auf ein Ladenlokal in Meidling verübt haben, mit dem Ziel, Schutzgeld von dem Eigentümer des Mobilfunkgeschäfts zu erpressen. Dies teilten die Leiterin der Behörde, Martina Obenaus, und die Pressesprecherin Nina Bussek am Donnerstag während einer Pressekonferenz mit. Die Anklageschrift, die noch nicht rechtskräftig ist, beinhaltet mehr als 130 Seiten.

Zehn Mitglieder von Teenie-Bande nach Schutzgeld-Erpressung vor Gericht

Vor Gericht werden sich zehn Beschuldigte im Alter zwischen 14 und 21 Jahren verantworten müssen. Von ihnen befinden sich sechs in U-Haft. Als Hauptangeklagte gelten ein im Tatzeitpunkt 16-Jähriger und ein junger Erwachsener, der sich im Ermittlungsverfahren teilweise schuldig bekannt hat. Der 16-Jährige hat bisher von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch gemacht. Vorgeworfen wird der Bande versuchte Brandstiftung, schwere Erpressung, versuchte absichtlich schwere Körperverletzung, kriminelle Vereinigung und verbrecherisches Komplott. Auch schwerer Raub ist inkriminiert, wobei laut Bussek Macheten und Messer als Tatwaffen verwendet wurden.

Der mutmaßliche Kopf der Bande - er ist mittlerweile 17 - soll in Tschechien verbotene Kugelbomben gekauft haben und mit diesen zusammen mit einem Komplizen im Kinderzimmer und später in den Räumlichkeiten einer Moschee hantiert haben. Aus ausgewerteten Chats geht hervor, dass die Bande auch zwei AK-47-Sturmgewehre besessen haben dürfte. Von der Polizei konnte allerdings nur ein funktionsfähiges Sturmgewehr sichergestellt werden.

Handyshop-Besitzer zeigte Teenie-Bande an

Seit 8. September 2023 hatten die Angeklagten einen Handyshop-Besitzer in der Steinbauergasse terrorisiert, indem sie ihm zunächst einen Molotowcocktail ins Geschäft warfen. In weiterer Folge überfielen sie das Geschäft und operierten mit Böllern, um ihre finanzielle Forderung zu untermauern. Der Geschäftsmann sollte ihnen 25.000 Euro zahlen, um wieder seine Ruhe zu haben. Der Mann ging allerdings stattdessen zur Polizei.

Wann gegen die zehn Angeklagten verhandelt wird, ist noch offen. Die Verteidiger haben 14 Tage Zeit, um gegen die Anklage eine Beschwerde einzubringen, mit der sich dann das Wiener Oberlandesgericht (OLG) auseinander setzen müsste.

(APA/Red)

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