Die Wiener U-Bahnlinie U4 wird im Sommer 2024 von einer Teilsperre betroffen sein.
Die Wiener Linien wollen die Investitionen in die Öffi-Infrastruktur heuer weiter intensivieren. Allein 223 Mio. Euro werden 2024 für diverse Modernisierungen veranschlagt. An rund 100 Orten wird in diesem Jahr gewerkt, wie die Geschäftsführerinnen der Wiener Linien, Alexandra Reinagl und Gudrun Senk, am Montag erläuterten. Ganz ohne Einschränkungen geht es aber nicht: So wird die U4 über mehrere Wochen nicht durchgängig fahren, sondern wieder in zwei Abschnitte geteilt.
Modernisiert wird quasi in sämtlichen Bereichen. Tunnelverbindungen, Stellwerke, Aufzüge, Stationen bzw. Haltestellen und nicht zuletzt Gleise werden saniert. Im Vorjahr, so wurde heute vorgerechnet, legten etwa die Straßenbahnen 38 Mio. Schienenkilometer zurück. Die Belastung mache sich bemerkbar.
Darum werden allein in den kommenden beiden Jahren 76 Mio. Euro in die Erneuerung der Bim-Gleise fließen. Heuer werden 53 Weichen getauscht und mehr als 8,6 Kilometer Schienenstrecke erneuert. Im kommenden Jahr sollen es mehr als elf Kilometer werden. Weiters werden heuer elf Aufzüge und 29 Rolltreppen im Wiener Öffi-Netz erneuert.
Der Großteil der Baustellen soll keine gröberen Einschränkungen für die Passagiere verursachen. Drei Viertel davon soll so gut wie nicht zu bemerken sein, hieß es. Nach Möglichkeit soll in der betriebslosen Zeit bzw. in den Ferien gewerkt werden. "Das geht aber nicht immer", betonte Senk. Es könne sehr wohl auch zu Einschränkungen bis hin zu kompletten Sperren kommen.
Das betrifft einmal mehr die U4. Im Juli und August muss die Linie erneut geteilt werden. Sie ist im Bereich zwischen Schwedenplatz und Schottenring nicht passierbar. Dort werden die Tunnelträger saniert.
Schon im April beginnen Arbeiten auf der Wiedner Hauptstraße. Auf dieser wichtigen Verbindung werden Gleise nicht nur getauscht, sondern auch versetzt. Die neue Lage der Gleise ermögliche die Errichtung eines Zwei-Richtungs-Radwegs und die Ausgestaltung mit neuen Grünflächen, verwies man auf ein koordiniertes Vorgehen mit anderen Dienststellen der Stadt.
Insgesamt werden von den Wiener Linien heuer 864 Mio. Euro verbaut - vor allem im Untergrund. Der Löwenanteil fließt in den aktuell laufenden Ausbau des U-Bahn-Netzes.