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Nawalny: Kranzniederlegung in Wien

1-03-2024, 16:24

Vertreterinnen und Vertreter von Grünen sowie der NEOS haben am Freitag vor der russischen Botschaft in Wien des toten russischen Oppositionsführers Alexej Nawalny gedacht. Die Einladung war von Nationalrätin Ewa Ernst-Dziedzic gekommen. "Wir haben uns hier eingefunden, um Nawalnys Tod zu betrauern", so die außenpolitische Sprecherin der Grünen vor einigen Dutzend Personen. Zusammen mit Kollegen legte sie einen Kranz vor den Botschaftseingang.

Mit Verweis auf große Probleme bei der Aushändigung des Leichnams prangerte sie an, dass man Nawalny und seiner Familie in Russland selbst die letzte Würde rauben würde. Bevor Ernst-Dziedzic mit fünf weiteren Vertretern ihrer Fraktion einen Kranz mit letzten Grüßen in deutscher und russischer Sprache vor den Eingang in die russische Botschaft platzierte, forderte sie zu einer Schweigeminute auf. Zum gleichen Zeitpunkt sollte auch am Moskauer Stadtrand das Begräbnis des Politikers beginnen.

"Wir fordern die Freilassung der politischen Gefangenen in Russland und von Wladimir Putin, den völkerrechtswidrigen Krieg in der Ukraine sofort zu beenden", erklärte Ernst-Dziedzic schließlich unmittelbar vor der Botschaft. Eine Mehrheit im österreichischen Parlament teile die klare Haltung zu diesen Fragen, versicherte sie. Die Politikerin hätte eigentlich selbst zum Begräbnis reisen wollen, jedoch kein russisches Visum erhalten.

"Sollte eine Mahnung sein"

Während Vertreter der russischen Botschaft fern blieben, war mit NEOS-Abgeordneter Stephanie Krisper auch eine weitere Nationalratsfraktion am Freitag in der Reisnerstraße vertreten. "Das hier sollte heute ein Gedenktag und eine Mahnung dafür sein, alles zu tun und jegliche Tat zu setzen, die das Unrechtsregime von Wladimir Putin schwächt", sagte sie der APA. Krisper beklagte gleichzeitig, dass nach von Nawalnys Tod keinerlei klare Handlungen durch Österreich gesetzt worden seien. So sei etwa der russische Botschafter nicht in das Außenministerium bestellt worden.

"Es ist für uns wichtig, dass österreichische Politiker hierher gekommen sind, die Existenz dieses Nawalny-Gedenkortes anerkannt haben und sich solidarisch zeigen", sagte ein Aktivist der russischen Community in Wien der APA. Er wollte aus Sicherheitsgründen nicht namentlich genannt werden.

Veranstaltung in Gedenken an Nawalny in Salzburg

Im Gedenken an Alexei Nawalny fand auch in Salzburg einer Veranstaltung statt. Vor dem russischen General-Konsulat legte NEOS-Außenpolitiksprecher und EU-Spitzenkandidat Helmut Brandstätter am Freitag gemeinsam mit NEOS Salzburg-Spitzenkandidat Lukas Rupsch und Landessprecherin Lisa Aldali einen Kranz nieder, wie die Partei in einer Aussendung mitteilte. Brandstätter fordert weitere Aufklärung zum Tod Nawalnys und spaich der Familie das Beileid aus: "Der Fall von Nawalny hat über Jahre gezeigt, in welchen Terrorstaat, in welch unmenschliches, unterdrückerisches Regime Putin Russland verwandelt hat. Nawalny lebt im Mut und dem Zusammenhalt jener Menschen weiter, die Tag für Tag die Ukraine und damit unser Europa verteidigen."

(APA/Red)

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