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Missbrauchsverdacht bei ehemaligem Statist der Wiener Volksoper

18-02-2024, 15:29

In Wien wird gegen einen ehemaligen Statisten der Volksoper wegen des Verdachts auf Missbrauch ermittelt.

Berichten zufolge soll der Beschuldigte, der von Dezember 2022 bis April 2023 zeitweise für die Volksoper tätig war, über soziale Medien, insbesondere Instagram, Kontakt zu Kinderschauspielern und Mitgliedern eines renommierten Kinderchores aufgenommen und diese sexuell belästigt haben. Der Fall kam ans Licht, nachdem die Mutter eines betroffenen Kindes Anfang Januar die Vorwürfe erhob und auf Anraten der Volksoper Anzeige erstattete. Daraufhin wurde gegen den Mann ein sofortiges Hausverbot ausgesprochen.

Volksoper Wien reagierte umgehend auf Vorwürfe

Die Volksoper Wien reagierte umgehend auf die Vorwürfe, indem sie neben den rechtlichen Schritten auch präventive Maßnahmen ergriff. Die Einrichtung hat Kinderschutzbeauftragte ernannt, führt regelmäßige Schulungen zum Kinderschutz durch und hat eine Kinderschutzrichtlinie veröffentlicht. Zusätzlich ist ein Workshop zum Thema Safer Internet und Verhalten im Falle von Belästigung für alle Mitglieder des Kinder- und Jugendchores geplant.

Im Zuge der Ermittlungen führte die Polizei eine Hausdurchsuchung in Ottakring durch, bei der elektronische Geräte wie Smartphones, Laptops und USB-Sticks beschlagnahmt wurden. Diese Maßnahmen stehen im Zusammenhang mit dem Verdacht der Anbahnung von Sexualkontakten zu Unmündigen, dem Besitz von kinderpornografischem Material und dem versuchten sexuellen Missbrauch. Die Polizei bestätigte die Ermittlungen und gab an, dass neben dem Hauptverdacht auch wegen weiterer Delikte im Versuchsstadium ermittelt wird.

Fall sorgte innerhalb der Kulturbranche für Aufsehen

Der Fall hat innerhalb der Kulturbranche und darüber hinaus für Aufsehen gesorgt, insbesondere im Kontext der breiteren Diskussion über den Umgang mit Verdachtsfällen und die Prävention von Missbrauch. Er erinnert an den Fall des Wiener Schauspielers Florian Teichtmeister, der wegen des Besitzes und der Veränderung von Missbrauchsdarstellungen von Kindern zu einer bedingten Haftstrafe verurteilt wurde. Dieser Fall hatte zu intensiven Debatten und der Verabschiedung eines "Kinderschutzpaketes" geführt, das auf eine Stärkung des Schutzes Minderjähriger abzielt.

(APA/Red)

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